25.Babelsberg-RWE

SV Babelsberg 03 - FC Rot-Weiß Erfurt 1:1

Wenn man auswärts einen Punkt holt, kann man in der Regel zufrieden sein. Aber das heutige 1-1 des FC Rot-Weiß Erfurt in Potsdam, beim SV 03 Babelsberg, war angesichts der Gesamtumstände leider zu wenig.

Bei Rot-Weiß kam heute Dominik Drexler auf der Position im linken Mittelfeld zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an zum Zuge Grund: Olivier Caillas war gesperrt. Ansonsten alles wie gehabt, was die Aufstellung angelangte. Leider auch was den Start dieses Spiels im Vergleich zur Stuttgart-Begegnung anging. Denn wieder kassierten wir, wie schon am Mittwochabend, ein frühes Gegentor. Schon in der 7. Minute traf der Norweger Geir Andre Herrem für den Aufsteiger zum 1-0 . Jener Herrem, der auch mal an der Arnstädter Strasse in Erfurt vorstellig geworden war. Einen hohen Ball konnte Dirk Orlishausen dabei im Kampf mit dem Potsdamer Stürmer nicht festhalten und Herrem schob ein. Orlishausen wurde zwar hart angegangen, aber der Schiedsrichter fand die Situation nicht ahndenswert.
RW Erfurt wirkte in der Anfangsviertelstunde ungeordnet und "nicht richtig anwesend". Babelsberg war zunächst frischer, konzentrierter. Die erste Chance für uns hatte dann Kapitän Rudi Zedi mit einem gefährlichen Kopfball nach einem Freistoss von Pfingsten-Reddig aus dem Halbfeld heraus. Aber die Krönung, ein Treffer, blieb der Aktion versagt (14.Min.). RWE quälte sich regelrecht in dieses Spiel. Nichts wirkte leicht. Spielerische Bemühung war erkennbar, aber es fehlte an Linie. Aber der Kampf lohnte, denn Mitte der 1. Halbzeit hatte man sich etwas besser auf den Gegner eingestellt und es gab eine zweite große Chance. Nach einem langen Diagonalpass von Malura und einer Kopfballverlängerung von Zedi stand urpötzlich Marcel Reichwein frei im 5-Meterraum nahm den Ball direkt, verzog aber leider um einen halben Meter.
Die Fehlerquellen aber blieben hoch. Aus dem Mittelfeld, vor allem über die Flügel ,kam zu wenig. Und in der Abwehr wirkte vieles auch nicht sicher. Nach 35 Minuten die beiden "Hauptakteure" der Gegentore aus dem Heimspiel vom Mittwochabend gegen Stuttgart, Orlishausen und Möckel im Fokus der Zuschauer. Mit einem beinahe folgenschweren Missverständnis. Möckel ging nicht entschieden zum Ball, verließ sich auf seinen Torwart. Aber "Orle" zögerte ebenfalls an der Strafraumgrenze und der SVB-Spieler Hebig wäre um ein Haar Nutznießer gewesen. Orlishausen drehte sich aber noch blitzschnell herum und fasste doch noch zu. Es war unverkennbar, dass die Spuren der Stuttgart-Niederlage noch nachwirkten. Immer wieder Abstimmungsprobleme in der Abwehr. Nicht nur in dieser Situation.

Die "Nulldreier" verlegten sich jenseits der 30. Minute zunehmend im eigenen Stadion auf Konter und wirkten dabei bisweilen nicht ungefährlich. Wie in der Schlussminute des 1. Durchgangs, als ein schön vorgetragener Angriff der Babelsberger über Prochnow und Hahne, der Möckel aussteigen ließ, fast noch aus 16 Metern, halblinke Position, zu einem gefährlichen Torschuss geworden wäre.

Halbzeit in einem verbissen und teilweise verkrampft geführten Spiel auf hartem Untergrung, 1-0 für die Filmstädter.

RWE kam unverändert auf den Rasen des Karl-Liebknecht-Stadions zurück und erwischte die Hausherren eiskalt. Nach nur 25 Sekunden, quasi vom Anstoß weg, erzielte Reichwein mit seinem 7. Saisontreffer den 1-1 Ausgleich. Der Ball war zuvor über Weidlich, Drexler und Semmer auf "Cello" gekommen und der Mann mit der Rückennummer 10 behielt aus 13 Metern die Nerven. Das Spiel war von nun an farbiger. Hahne hatte die nächste Chance für Babelsberg, verzog aber knapp. Orlishausen wäre wohl nicht mehr herangekommen. Torchancen nun hüben wie drüben, nicht immer zu hundert Prozent in ihrer Qualität und zumeist nach langen Bällen. Viel "Kick and rush" nun im Spiel. Beim Versuch den Ball zu klären wurde Stenzel in der 63. Minute von Hahne von den Beinen geholt. Schiedsrichter Christian Dietz zögert keinen Moment und zeigte dem bereits verwarnten Hahne die zweite gelbe, also die gelb-rote Karte. Dietz leitete seinerzeit schon das Spiel der Erfurter in Heidenheim, wo er mit Hillebrand und Malura zwei unserer Akteure damals vom Platz stellte.
Aber RWE schlug kein Kapital aus der Überzahl. Vielmehr kamen die Gastgeber wieder auf. 12 Minuten vor Schluss eine unübersichtliche Situation im Erfurter Strafraum. Hoffmann spitzelte den Ball zu Herrem und der vergab diese Riesenchance zur Führung für Babelsberg.
Als Dominik Drexler 10 Minuten vor dem Spielende ausgewechselt wurde, hätten viele Anhänger mit einem weiteren Angreifer auf Erfurter Seite gerechnet, mit Julian Lüttmann vielleicht. Aber Trainer Emmerling brachte mit Maik Baumgarten einen defensiven Mann. Dafür brachte Babelsbergs Traner Demuth einen weiteren Angreifer mit Koc. Der hatte auch sofort eine Torchance. In der 82. Minute hatte der frisch eingewechselte nächste Stürmer der Gastgeber, Stroh-Engel, die nächste Möglichkeit zum 2:1. Sein Schuss aus 11 Metern konnte aber in höchster Not noch geblockt werden. Babelsberg jetzt mit den klareren Aktionen.

Lüttmann kam dann 4 Minuten vor Schluss doch noch für den heute etwas glücklosen Tino Semmer. Aber er konnte auch nichts mehr ausrichten. Es blieb beim 1-1, was angesichts der Tatsache, dass RWE eine halbe Stunde in Überzahl agierte, zuwenig war. Vor allem auch bei den gleichzeitigen Niederlagen von Wiesbaden und Offenbach . Außerdem rückten Heidenheim und Koblenz durch eigene Siege näher. So wirkt das Remis irgendwie leider wie eine "gefühlte" Niederlage.

Trainer Emmerling meinte nachher es habe an den Bodenverhältnissen gelegen, das wir heute nicht erfolgreicher waren.



Trainerstimmen

Stefan Emmerling (FC Rot-Weiß Erfurt): Auf diesem angefrorenem Platz war an normale Kombinationen nicht zu denken. Es war ein Kampfspiel. Nach dem frühen Gegentor war es wichtig, dass wir nicht das 2:0 bekommen. Wichtig war aber auch, dass wir schnell nach der Pause den Ausgleich erzielt haben. Wir wollten trotz der Überzahl unbedingt den Punkt mitnehmen. Es ist ein gerechtes Remis.

Dietmar Demuth (Babelsberg): "Wir hatten uns nach der Niederlage in Aalen viel vorgenommen. Wir sind aggressiv ins Spiel gekommen und vorn gut draufgegangen. Wir wurden dann auch mit dem frühen 1:0 belohnt. Danach haben wir es versäumt, das zweite Tor zu machen. Kurz nach der Halbzeit, als wir noch im Tiefschlaf oder in der Kabine waren, fiel dann das 1:1. Insgesamt bin ich mit dem 1:1 zufrieden, gerade weil wir auch in Unterzahl gespielt haben.



Statistik

Tore: 1:0 Herrem (6.) 1:1 Reichwein (46.)

gelb-rote Karte: Hahne (SVB/61./wdh.Foul)

SV Babelsberg 03: Unger - Evers, Hoffmann, Jovanovic, Oumari - Schütz - Kocer (73. Civa), Hahne, Prochnow, Hebisch (89. Koc) - Herrem (80. Stroh-Engel)

FC Rot-Weiß Erfurt: Orlishausen - Malura, Möckel, Bertram, Stenzel - Weidlich, Zedi, Pfingsten- R.(90.Hillebrand), Drexler (78.Baumgarten)- Reichwein, Semmer (84.Lüttmann )

Zuschauer: 2.511

W.M.

(www.rot-weiss-erfurt.de)



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