17.RWE-RWO

FC Rot-Weiß Erfurt - RW Oberhausen 1:2

Die Erwartungen waren groß vor diesem Spiel. Mit nur einem Punkt Rückstand hatte Erfurt die Möglichkeit an diesem Spieltag an den spielfreien Emdenern vorbeizuziehen und die Tabellenführung zu übernehmen. Pavel Dotchev konnte vor dem Spiel auch fast auf sein gesamtes Team zurückgreifen. Nur Schubert und Nowak fielen verletzt aus. Rockenbach da Silva wurde hingegen noch geschont. Er nahm auf der Bank platz.

Gleich zu Beginn sah man wieder eine sehr engagierte Erfurter Mannschaft, die es verstand den Gegner unter Druck zu setzen. Kumbela verfehlte bereits nach nur vier Minuten knapp das Tor. Der Drehschuss des Kongolesen wurde gehalten und der folgende Kopfball ging knapp drüber. In dieser Phase war viel Tempo im Spiel, da die Oberhausener sich keineswegs vor dem Zweiten der Regionalliga Nord versteckten. RWO-Stürmer Aksoy setzte durch einen Schuss aus gut 16m dann auch Maczkowiak das erste Mal in Szene, der den Ball mit einer Glanzparade über die Latte lenkte. Die so gefürchteten Standards der Gäste blieben meist sehr harmlos und sorgten für wenig Gefahr. Im Zusammenspiel mit Kumbela hätte der Schweizer Bunjaku fast die Führung für die Erfurter erzielen können, doch Semmler wusste dies zu verhindern und parierte ebenfalls den Nachschuss von Wolf (11.).

Als nach einer Schnetzler-Ecke Cinaz (12.) am höchsten stieg und per Kopf RWO-Keeper Semmler keine Chance ließ, war die Freude der rund 5300 anwesenden Zuschauer sicher noch weit vom Steigerwaldstadion entfernt zu hören. Wie schon vor dem 1:0 gab es nun Spitzenreiter-Rufe und Gesänge wie “Erfurt ist der geilste Club der Welt”. Doch das nicht alles Gold ist was glänzt, bekamen die Erfurter Fans nur zehn Minuten später zu spüren. Völlig überraschend, wie auch Oberhausen-Trainer Bruns nach dem Spiel zugab, stand es plötzlich 1:1. Nach einem fatalen Fehler von Kohlmann nutzte Terranova die Gelegenheit zum 1:1 und ließ Maczkowiak keine Chance. Vor dem Gegentreffer hatte der RWE noch das Spiel im Griff und wollte sogar mit einem weiteren Tor nachlegen. Zu selbstsicher war sich die Dotchev-Elf und machte den Gegner selber unnötig stark. Mit dem 1:1 ging es dann auch in die Pause, wo Pavel Dotchev sicher etwas lauter wurde.

Wie im ersten Durchgang schon, gingen die Rot-Weißen aus Erfurt mit viel Schwung in die Partie. Dabei ging fast alles über die Außen. Der Flügelflitzer Wolf (47.) hatte für die Thüringer die erste Möglichkeit nach dem Pausentee. Sein Schuss wurde aber von Semmler gehalten. Mehr und mehr kam aber weder ein Erfurter, noch ein Oberhausener in den Fokus der aufleuchtenden Flutlichter am Steigerwald. Das Schiedsrichtergespann um Referee Preuß zog bereits schon in der ersten Hälfte den Unmut des Erfurter Publikums auf sich, als er das 1:1 aus Abseitsverdächtiger Position gab.

Doch in erster Linie war es die eigene Mannschaft, die heute enttäuschte, denn trotz der Bemühungen fehlte immer der letzte Pass oder individuelle Fehler störten den Spielaufbau der Gastgeber. Die klaren Chancen, die RWO sich herausspielte, nutzten sie auch. So war es auch in der 58. Minute, als Lüttmann nach einem Konter mustergültig von Schlieter angespielt wurde und den Abstimmungsfehler von Holst und Maczkowiak eiskalt zur Führung nutzte. RWE versuchte in der Schlussphase mit der Brechstange den Ausgleich zu erzwingen, doch Oberhausen stand sicher in der Abwehr. Auch wenn selbst Oberhausens Trainer Bruns nach dem Spiel zugab, es wäre ein glücklicher Sieg gewesen, so hätte Erfurt einfach mit mehr Entschiedenheit nach der Führung das Heft in die Hand nehmen müssen und nicht nur versuchen sollen den Spielstand zu verwalten, was auch RWE-Coach Dotchev auf der PK nach dem Spiel bemängelte.



Trainerstimmen

Pavel Dotchev (FC Rot-Weiß Erfurt): "Wir wollten heute gewinnen, hatten uns einiges vorgenommen. Wir haben gut angefangen und sind verdient in Führung gegangen. Nach 20 Minute hat mein Team aber aufgehört, Fußball zu spielen. Individuelle Fehler brachten uns die Niederlage. Bis auf Schnetzler war ich vom gesamten restlichen Team enttäuscht. Nach dem 1:2 waren wir zu hektisch, hatten keine Ideen und keinen Mut zum Risiko. Oberhausen kam drei Mal vor unser Tor und hat zwei Treffer gemacht. Ich bin über die Abwehr sauer und verärgert über die Niederlage."

Hans-Günther Bruns (Oberhausen): "Ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk für mich. Wir wussten um die starke Erfurter Offensive und die starken Außen. Darauf hat sich mein Team eingestellt. Aber erst nach den ersten 20 Minuten war das Spiel ausgeglichen. Aus wenigen Möglichkeiten haben wir den Sieg geholt. Wir standen hinten gut. Am Ende ein glücklicher Sieg für meine Mannschaft, aber Kompliment."



Statistik

FC Rot-Weiß Erfurt: Maczkowiak - Schnetzler, Holst, Heller, Kohlmann (73. Jabiri) - D. Wolf (46. Hauswald), Cinaz, Stenzel (60. Rockenbach da Silva), Brückner - Bunjaku, Kumbela

RW Oberhausen: Semmler - Pappas, B. Reichert, Embers - T. Kruse, Kaya, Müller, Schlieter (75. Ibrahim) - Terranova (89. Celik) - Lüttmann, Aksoy (84. Narewsky)

Tore: 1:0 Cinaz (12.), 1:1 Terranova (23.), 1:2 Lüttmann (58.)

Gelbe Karten: Heller, Hauswald - Müller

Schiedsrichter: Preuß (Hamburg)

Zuschauer: 5.325


Bericht: Andy Möbius, rwe-community.de



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