15.Heidenheim-RWE 0:1

Nach dem zweiten Auswärtssieg der Saison, einem 1-0 im sonnigen Heidenheim, ist RW Erfurt wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Dominick Drexler erzielte das Tor des Tages schon nach 5 Minuten. 6300 Zuschauer trauten ihren Augen kaum, hatte Bundesligist Mönchengladbach unter der Woche im Pokal doch ein Elfmeterschießen benötigt, um die Gastgeber zu bezwingen. RWE beherrschte den Gegner dagegen zumeist klar und siegte daher verdient.

Überraschung in der Rot-Weißen-Startelf. Dort kam gleich von Beginn an Sebastian Hauck für den gesperrten Marcel Reichwein zum Zuge. Neben ihm Smail Morabit. Dominick Drexler dafür im Mittelfeld und auch auf den Außenverteidigerpositionen war mit Oli Caillas für Thomas Ströhl (links) und Bernd Rauw (in der Woche noch leicht angeschlagen) für den dort erwarteten Phil Ofosu-Ayeh eine etwas überraschende Defensivformation vom Trainer aufgeboten worden. Joan Oumari war auch noch rechtzeitig fit geworden. Die leichte Zerrung des Innenverteidigers hatte aber eine Entscheidung für ihn erst am Spieltage möglich gemacht.

Schon nach wenigen Sekunden hatte Andi Sponsel Gelegenheit sich gegen einen platzierten Schuß von Spann zu behaupten. Die Gastgeber, bei denen im Unterschied zum Pokalkrimi gegen Gladbach Ludwig den Vorzug vor Sauter erhalten hatte, wollten ganz offenbar schnell die Führung. Die aber erzielte wenig später völlig überraschend der heute ganz in rot gekleidete Gast aus Thüringen. Hauck leitete einen schönen Angriff durch die Mitte ein, Morabit hatte das Auge für den klugen Pass zwischen die beiden Heidenheimer Innenverteidiger hindurch auf Drexler, der in halblinker Position auftauchend den Heidenheimer Schlußmann Lehmann tunnelte. Nach nur 5 Minuten freuten sich die mitgereisten Fans über eine frühe Führung des RWE. Drexler erzielte damit im Übrigen sein erstes Saisontor. Immerhin - der Bundesligist aus Mönchengladbach hatte im Pokal am Dienstagabend kein Feldtor gegen den 1.FC Heidenheim zustande gebracht. Zehn Minuten nach dem Führungstreffer standen sich Drexler und Lehmann wieder gegenüber. Diesmal blieb aber der Torwart der Würtemberger Sieger des Duells. Aber wieder eine tolle Chance für die Thüringer durch den agilen Drexler, der einen guten Tag erwischt hatte. Heidenheim nach einer Viertelstunde sichtlich beeindruckt von der Stärke einer homogen und konzentriert auftretenden RWE-Mannschaft, hatte lange selbst wenig Offensivaktionen zu bieten. Viel Stückwerk beklagten die Tribüne und Trainer Frank Schmidt gleichermaßen. Offensichtlich hatte das Pokalspiel doch viel Kraft gekostet.

Erst nach 26 Minuten zeigte sich der Favorit wieder einmal. Hauck brachte Schittenhelm 23 Meter vor dem Tor zu Fall. Der anschließende Freistoß von Neuzugang Nico Frommer landete aber in der Erfurter Mauer. Danach jedoch die Gastgeber mit zunehmend zwingenderen Aktionen. Nach einer halben Stunde tauchte Frommer wieder gefährlich vor unserem Tor auf, aber Sponsel parierte glänzend. Und Sekunden später bei einem "Hammer" aus 17 Metern von Weil war Andi Sponsel wieder zur Stelle. In der 36. Minute nach längerer Zeit wieder einmal eine Chance für unser Team. Morabit, von den Verteidigern der Heidenheimer kaum zu kontrollieren, spielte 2 Gegenspieler aus, überlupfte dann auch noch Torwart Lehmann, aber Abwehrspieler Feistle klärte in höchster Not knapp vor der Torlinie. Tolle Aktion der Rot-Weißen, vor allem von Morabit ! Wenige Minuten vor der Pause dann sogar eine Dezimierung der Hausherren nach einem Feldverweis für den Heidenheimer Schittenhelm, der nach einem Foul an Hauck, weil zuvor schon verwarnt, die Gelb-Rote Karte erhielt. Kurz darauf war Halbzeit. Erfurt mit einer verdienten Führung und besten Chancen in Überzahl in der 2. Halbzeit den Vorsprung zu behaupten.

Im Unterschied zu vielen Spielen zuvor kam Rot-Weiß diesmal konzentrierter als sonst zurück und gestattete den Heidenheimern im 2. Durchgang lange Zeit kaum eine gefährliche Aktion vor dem eigenen Tor. So plätscherte das Spiel, kontrolliert durch unser Team, dahin, ohne dass zunächst noch nennenswerte Höhepunkte vor beiden Gehäusen zu verzeichnen gewesen wären. Dann aber schlichen sich zunehmend doch wieder Fehler ein. Daneben sah Caillas leider in der 70. Minute eine folgenreiche Gelbe Karte, weil es die Fünfte in der Saison war. Damit ist er daheim gegen Kickers Offenbach kommendes Wochenende nicht dabei. Kurz darauf kam Phil Ofosu-Ayeh für Sebastian Hauck auf das Feld. Hauck hatte eine prima erste Halbzeit gespielt, dann leicht abgebaut. Nun ging es doch ernsthaft ans Verteidigen des Vorsprungs. Zehn Minuten vor Schluß nochmal zwei Chancen für den FCH. Zunächst durch Weil, bester Spieler der Mannen von der Schwäbischen Alb, aber erneut war Sponsel geistesgegenwärtig zur Stelle und hielt den Kasten sauber. Und in der 82. Minute mußte Sponsel einen Schuß des eingewechselten Bektasi passieren lassen, aber der stramme Schuß strich zwei Meter am Tor vorbei.

So blieb es beim verdienten Sieg der Rot-Weißen, die ab der Mitte des 2. Durchgangs zwar doch noch etwas ins Schwimmen geraten, ansonsten aber lange überzeugend aufgetreten waren. RWE konnte sich in der Tabelle auf Rang 11 verbessern. Allerdings beträgt der Abstand zu Platz 2 nur drei Zähler. Nun ist wieder alles möglich !

1. FC Heidenheim - FC Rot-Weiß Erfurt 0:1

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