05.RWE-Dresden

FC Rot-Weiß Erfurt - 1. FC Dynamo Dresden 0:2

Der FC Rot-Weiß Erfurt verlor gegen die SG Dynamo Dresden mit 0:2 und kassierte damit die dritte Niederlage in Folge. Trotz guter Chancen vermochten es die Rot-Weißen vor der guten Kulisse von über 12000 Zuschauern nicht, den Ball im Gelb-Schwarzen Gehäuse zu versenken.

Das Spiel begann gut für Erfurt. Gleich den ersten Görke-Einwurf konnte Hebestreit mit dem Kopf auf Kumbela verlängern, welcher die gute Vorlage jedoch nicht verwerten konnte. Unglücklicherweise landete sein Kopfball nur am Pfosten (5.). Die erste Viertelstunde verstrich ohne weitere nennenswerte Aktionen. Dann zeigten die Dynamos, dass sie auch auf dem Feld sind. Mit einem Doppelpass wurde die RWE-Abwehr ausgespielt und Orle musste im letzten Moment retten (16.). Das Spiel ging nun hin und her. Eine dominierende Mannschaft konnte man nicht ausmachen, aber Erfurt besaß leichte Spielvorteile, die Dynamo aber durch bessere Ballbeherrschung wettmachte. Dennoch kam der Gastgeber zu weiteren Chancen, oft per Standards. So auch in der 20. Spielminute, als Görke einen Freistoß von links außen hoch in den Strafraum trat, Kumbela noch mit dem Kopf an den Ball kam und ihn so ganz fies ins lange Eck lenkte. Dresdens Torhüter Berbig kam aber leider noch mit den Fingerspitzen an das Leder und lenkte es zur Ecke. Drei Minuten später zimmerte Görke einen 22m-Freistoß direkt auf das Tor, aber rechts vorbei.

Was man selbst nicht vermochte, und zwar das Tore schießen, machte man zum Leidwesen aller RWE-Sympathisanten dem Gegner wieder recht einfach. Nach einem Freistoß bekamen Holst und Bertram den Ball nicht hinten raus, die anschließende Flanke konnte Ivo Ulich, welcher von Heller allein gelassen wurde, aus ca. 7m mit dem Kopf nutzen (29.). Gleich nach Wiederanpfiff besaß der immer laufbereite und sehr agile Kumbela die Chance zum Ausgleich. Doch zu eigensinnig scheiterte er an Berbig. Bunjaku war in aussichtsreicher Position mitgelaufen, ein Querpass wäre wohl die bessere Alternative gewesen. Vor der Halbzeitpause besaß Dynamos Ludwig noch die Chance zum 2:0, aber Orlishausen hielt den Schuss.

Nach der Halbzeitpause entwickelte sich zumindest in der ersten Viertelstunde ein munteres Spiel. Erst schoss Brunnemann übers Tor (50.), dann vergab Dresdens Koziak mit dem Kopf (51.) und wieder auf der anderen Seite hielt Berbig einen Holst-Freistoß (54.) und einen Brunne-Schuss nach gutem Sololauf (56.).

Dann schlief das Spiel aber ein wenig ein. Erfurt bemüht, aber glücklos. Dynamo überlegt und abwartend. Zeit, sich über die Leistung des Schiris aufzuregen. Man hatte mal wieder das Gefühl, dass er nicht seinen besten Tag hatte. Dresden oft mit harten Zweikämpfen und einigen derben Fouls, die Karten blieben aber in der Tasche. Genauso ärgerlich, dass der Elfmeter-Pfiff nach einem klaren Foul an Schnetzler ausblieb (72.). Mal wieder für eine Torchance sorgte dann aber Dresdens Hauser mit einem Distanzschuss, den Orle klären konnte.

Die Schlussoffensive des RWE sollte nun folgen, jedoch vor dem Tor war man irgendwie schlichtweg zu doof. Ich glaub, dieses einfache Vokabular trifft es schon recht gut. Hebestreit bekam in der 82. Minute eher durch Zufall vor dem Tor freistehend den Ball, konnte aber nicht wirklich was damit anfangen - Chance vergeben. Pech hingegen hatte drei Minuten später Brunnemann mit einem Schuss an den langen Pfosten. Das war es mit rot-weißen Chancen. Zum Abschluss verteilte man noch Geschenke an die Gäste. Holst vertändelte als letzter Mann gegen Koziak den Ball und dieser legte allein auf Orlishausen zu rennend den Ball quer auf Vorbeck, der in das leere Tor einschieben konnte. 0:2, die Entscheidung und das Endergebnis.



Trainerstimmen

Pavel Dotchev (FC Rot-Weiß Erfurt): "Wir hatten eigentlich die klareren Torchancen. Wenn wir in Führung gehen, läuft das Spiel anders. Die Gegentore gehen auf unsere Kappe. Dresden hat drei Chancen und macht zwei Tore. Die Jungs sind jetzt fertig. Es ist auch schade um die vielen Fans. Es ist immer das Gleiche: Wir spielen mit hohem Aufwand und haben keinen Erfolg. Aber die Mannschaft wird zurück kommen."

Peter Pacult (Dynamo): "Wir hatten zu Beginn etwas Glück. Erfurt hat aggressiv gespielt und uns das Leben schwer gemacht. Unsere Chancen haben wir konsequent genutzt. Ich bin heute zufrieden mit dem Spiel und freue mich auf die Heimfahrt. Wenn dann die Fans den Bus überholen …"



Angemerkt

Welches Spiel Pavel Dotchev gestern gesehen hat wird sein Geheimnis bleiben. Von wegen „wir haben das Spiel kontrolliert“, so eine Aussage ist doch lächerlich und ein Schlag ins Gesicht der Fans. Zu keinem Zeitpunkt war von Erfurter Seite etwas zu sehen, was die Bezeichnung Fußball verdient hätte. Und, Ronny Hebestreit, sich danach über die mangelnde Unterstützung der Zuschauer zu beklagen ist ebenfalls eine Frechheit. Wir können keine Tore schießen. Die Fans sind mindestens Zweitligatauglich, die Drittligatauglichkeit der Mannschaft wage ich zu diesem Zeitpunkt zu bezweifeln.

Übrigens: Ist es wirklich so schwer eine Ecke vernünftig in den Strafraum zu bringen? Oder ist es überhaupt wirklich so schwer irgendeine Standardsituation gefährlich vor das Tor (womöglich sogar ins Tor) zu bringen? Hat schon mal einer gemerkt, dass die weiten Einwürfe von Görke überhaupt Nichts bringen? Ich sage nur: 1000 mal probiert, 1000 mal ist Nichts passiert!



Statistik

FC Rot-Weiß Erfurt: Orlishausen - Bertram, Holst, Heller, Pätz (81. Cornelius) - Brunnemann, Görke, Hebstreit, Brückner - Bunjaku, Kumbela (70. Schnetzler)

Dynamo Dresden: Berbig - Knackmuß, Oppitz, Ernemann, Koch - Wolf, Ulich (89. Lerchl), Koziak, Hauser (90. Dworrak) - David (79. Vorbeck), Ludwig

Tore: 0:1 Ulich (29.), 0:2 Vorbeck (89.)

Karten: Brunnemann, Cornelius; Bertram - J. Koch

Zuschauer: 12.013

Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)



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