05.RWE-Braunschweig

FC Rot-Weiß Erfurt - Eintracht Braunschweig 2:2

Wie ein schlafender Riese bemühte sich am gestrigen Abend die Eintracht aus Braunschweig, um endlich Zähler auf ihr Konto verbuchen zu können. Bei den Rot-Weißen war dagegen die Schwächung der Offensivabteilung sehr anzumerken. Dotchev sprach dies auch nach dem Spiel an, wobei dies natürlich nicht als Ausrede zählen darf.




 

Diese Bemühungen der Gäste spürte man besonders in den ersten Minuten, in denen der RWE einige Probleme in der Abwehr hatte. In der 5. Minute gab es dann eine Schrecksekunde für alle RWE-Fans. Cinaz foulte den Braunschweiger Ristic im 16er und Schiedsrichter Bornhöft stand das erste Mal im Fokus der Zuschauer, als er auf den Elfmeterpunkt zeigte. Maczkowiak, der auch im weiteren Spielverlauf einer der stärksten Erfurter war, hielt den von Lenze geschossenen Elfer. Die Erfurter Fans bejubelten diese Szene, als wäre es ein Tor für die eigenen Mannschaft gewesen. Braunschweig ließ sich durch die vergebene Führung aber keineswegs schocken. Der Tabellenletzte “wartete auf Fehler und die haben wir leider auch gemacht”, bilanzierte RWE-Coach Dotchev die Spielweise der Braunschweiger. So sah man einige Mängel im Spielaufbau der Gastgeber. Die Eintracht war in der ersten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft.

Allerdings noch ein anderer setzte sich im gerade aufhellenden Flutlicht des Steigerwaldstadions in Szene. Schiedsrichter Bornhöft fiel im ersten Durchgang sehr durch seine locker sitzende gelbe Karte auf. Er wurde dann auch von der Tribüne mit einem Pfeifkonzert in die Halbzeit verabschiedet. Bevor es allerdings in die Kabine ging, gelang Eintracht Braunschweig die Führung. Fuchs setzte sich auf der linken Außenseite durch und flankte in den Strafraum, wo Danneberg (40.) am höchsten stieg und zur 0:1-Führung für die Gäste einköpfte. Mit diesem Rückstand ging es auch dann für die Rot-Weißen in die Halbzeit.

Wie Pavel Dotchev nach dem Spiel sagte, gab es wohl ernste Worte in der Kabine. Er sagte seiner Elf: “Wir können das Spiel verlieren, aber nicht auf diese Art und Weise.” Dies nahmen sich auch die Erfurter Jungs zu Herzen und kamen “kampfbereit” aus der Halbzeitpause. Dieser Wille wurde bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff belohnt. Schnetzler brachte auf rechts Außen einen Freistoß in die Mitte des Strafraums, wo Bunjaku (47.) seinen Schlappen hinhielt, den Ball über Eintracht-Keeper Fejzic schlenzte und den Ausgleich erzielte. Peßolat hatte sogar fast 10 Minuten später das 2:1 auf dem Fuß, als er aus gut 20m abzog und Fejzic in letzter Not den strammen Schuss zur Ecke abwehrte. Erfurt hatte nun sichtlich nach der Pause das Heft in die Hand genommen. Allerdings konnten die Braunschweiger einen guten Konter fahren, bei dem Wehlage den freistehenden Fuchs (66.) sah, der das 1:2 markierte.

Nach dem Treffer verflachte das Spiel ein wenig und brachte kaum nennenswerte Chance hervor. Die Dotchev-Elf wollte aber keineswegs dieses Spiel verlieren und so bäumten sich die Jungs die letzten Minuten noch einmal auf und drückten die Blau-Gelben in ihre eigene Hälfte. Gefahr entstand allerdings nur bei Standards - so verpasste nach einer Schnetzler-Ecke Ivanov (79.) mit seinem Kopfball das Braunschweiger Tor nur um Zentimeter. Die Erleichterung der 9755 anwesenden Zuschauer, nach dem erneuten Ausgleichstreffer, hörte man sicher noch in weiter Entfernung des Steigerwaldes. Wieder war es eine Standardsituation, die dem Treffer zuvor ging. Schnetzler schlenzte einen Freistoß in den Strafraum, wo der Ball auf den langen Pfosten verlängert wurde und Rockenbach da Silva (84.) zum 2:2 einköpfte.

Das Problem in diesem Spiel war, die verschlafene erste Halbzeit von Holst und Co. Hier war es dem starken Maczkowiak zu verdanken, nicht bereits nach wenigen Minuten in Rückstand geraten zu sein. Nachdem sich die Erfurter im zweiten Durchgang wieder gefangen hatten, war die Punkteteilung sicher gerecht, auch wenn Braunschweigs Trainer Möhlmann auf der Pressekonferenz meinte: “Wir sind mit dem Punkt nicht optimal belohnt wurden.” Dotchev gab sich indes mit dem Unentschieden zufrieden, da er “wusste dass es ein schweres Spiel wird” und “wir uns zu wenig Chancen erarbeitet hatten.”

Am kommenden Sonntag (02.09. - 14:00 Uhr) geht es zum nächsten schweren Spiel. Dann muss der FC RWE zum SV Babelsberg 03 reisen. Bei diesem Spiel steht wenigstens, der noch gestern gesperrte, Daniel Brückner wieder zur Verfügung, der die Offensive wieder verstärken kann. Da in Babelsberg mit vielen RWE-Fans gerechnet wird, hat das Erfurter Fanprojekt mit der DB Regio den Einsatz eines Entlastungszuges vereinbart. Kombitickets für die Fahr- und Eintrittskarte gibt es weiterhin in der kommenden Woche im Fanhaus in der Arnstädter Straße. Öffnungszeiten für das Fanhaus sind Di. - Do. 12-20 Uhr und Fr. 12-17 Uhr. Der FC Rot-Weiß Erfurt hofft auch in diesem Spiel auf eine Stimmgewaltige Unterstützung der Fans.



Trainerstimmen

Pavel Dotchev (FC Rot-Weiß Erfurt): "Es war ein sehr schweres Spiel für uns. Das hat sich bestätigt in der ersten Halbzeit. Dass Braunschweig so kompakt stand, war für mich überraschend. Uns fehlten da die Durchschlagskraft in der Offensive und teilweise auch das Risiko. Wir haben in der ersten Halbzeit zu passiv gespielt. Nach dem Wechsel haben wir das besser gemacht. Durch einen individuellen Fehler von Rockenbach kommen wir wieder in Rückstand. Da stand das Spiel auf der Kippe. Dann fiel doch der Ausgleich. Ich bin letztlich mit dem Punkt zufrieden."

Benno Möhlmann (Eintracht): "Meine Mannschaft hat ein gutes Spiel abgeliefert. Von Anfang an standen wir kompakt und haben wenige Torchancen zugelassen. Die Halbzeitführung war verdient. Nach dem Ausgleich haben wir nicht mehr so souverän gewirkt. Der eine Punkt ist vom Spielverlauf her nicht optimal."



Statistik

FC Rot-Weiß Erfurt: Maczkowiak - Schnetzler, Nowak, Holst, Kohlmann - Peßolat (80. Stenzel), Cinaz (72. Ivanov) - Wolf, Rockenbach da Silva (87. Heller), Bunjaku - Beck

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Gundelach, Brinkmann, Henn, Dogan (34. Rodrigues) - Wehlage, Horacek, Lenze, L. Fuchs (89. Koitka) - Danneberg (70. Oehrl) - Ristic

Tore:
0:1 Danneberg (40.), 1:1 Bunjaku (48.), 1:2 Fuchs (67.), 2:2 Rockenbach da Silva (83.)

Gelb: Cinaz, Nowak,Schnetzler, Rockenbach da Silva - Lenze, Rodrigues, Oehrl

Zuschauer: 9.755

Schiedsrichter: Bornhöft (Bad Segeberg)



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06.Babelsberg-RWE