Fortuna Düssledorf - FC Rot-Weiß Erfurt 3:2

Irgendwie hatte Düsseldorfs Trainer Uwe Weidemann nach dem Abpfiff Mitgefühl mit seinen früheren Rot-Weißen. "Ich muss mich fast schon schon entschuldigen für unseren Sieg. Der war mehr als glücklich für uns", meinte der Blondschopf während sein Pendant Pavel Dotchev gar nichts sagen wollte. "Ich bin jetzt nicht in der Lage, das Spiel zu analysieren, denn sonst würden harte Worte fallen, die hier nicht hingehören", so der Bulgare.

Fast über die gesamte Spielzeit waren seine Mannen die klar bessere Mannschaft und verloren am Ende dennoch wie schon in der vergangenen Saison mit 2:3. Für viele im Erfurter Lager war Schiedsrichter Bartsch aus Marnitz mit seiner Aufgabe schlichtweg überfordert.

So gab es nach Brunnemanns frühem Führungstor (2.), einem Schuss aus 14 Metern nach Vorarbeit von Görke, in der 18. Minute den ersten Aufreger. Fortuna-Keeper Deuß sebelte an der Strafraumgrenze Kumbela ganz rüde um, sah dafür statt Rot nur Gelb. Ähnliches Fingerspitzengefühl ließ der Unparteiische gegenüber Rot-Weiß, als Holst im Duell mit Feinbier ungestüm grätschte, vermissen. Hier zeigte er sofort auf den Punkt und Langeneke sorgte für den Ausgleich (48.). Einen Strafstoß für Erfurt versagte Bartsch später, als Hebestreit im Fortunen-Strafraum von Barth gelegt wurde (69.).

Rot-Weiß musste vor der Partie noch einen Wechsel auf der Torhüterposition vornehmen, da sich Orlishausen beim Abschlusstraining am Freitag das Knie verdreht hatte. Er wird heute genauer untersucht. Es droht eine längere Pause. Doch Ratajczak hatte vor allem in der ersten Hälfte kaum etwas zu halten, weil seine Mitspieler den Gegner fast pausenlos beschäftigten und Düsseldorfs Tor berannten. So verfehlte Hebestreit den Kasten nach Görkes Ecke nur knapp (27.).

Auch in der zweiten Halbzeit bestimmte Erfurt weitestgehend das Spiel und besaß durch den überragenden Hebestreit nach Zuspiel von Brunnemann nach dem Ausgleich eine dicke Gelegenheit, doch sein Schuss aus 16 Metern landete nur am rechten oberen Pfosten (55.). Wiederum Hebestreit (63.) und Brunnemann (64.) vergaben danach gute Möglichkeiten. Fast aus dem Nichts ging die Fortuna aber mit 2:1 in Führung, als Podzius nach Flanke von Feinbier einköpfen konnte (74.). Die Entscheidung fiel, als Rot-Weiß bei einer Aktion der Fortuna auf Abseits spielte und Cebe den Ball aus acht Metern im Tor versenken konnte (84.). Holst gelang kurz vor dem Abpfiff mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur noch der Anschluss (89.). Bunjaku köpfte später noch auf das Tornetz (90.), auch Brunnemann traf nicht mehr (91.)

20.08.2006 Von René Arand

Quelle: www.tlz.de

Trainerstimmen

Pavel Dotschew (FC Rot-Weiß Erfurt): "Ich bin noch nicht in der Lage, dass Spiel vernünftig zu analysieren. Zum Spielverlauf will ich mich nicht äußern, sonst würden harte Worte fallen. Spielerisch haben wir überzeugt, aber das Ergebnis ist enttäuschend."

Uwe Weidemann (Düsseldorf): "Man muss sich für den Sieg entschuldigen. Er war sehr glücklich. Wichtig waren nur die drei Punkte."

Statistik

Fortuna Düsseldorf: 22 Pat Deuß - 21 Hamza Cakir, 13 Jens Langeneke, 6 Oliver Barth, 14 Tim Kruse (46. Costa)- 17 Andreas Lambertz, 7 Pino Canale (46. Adewunmi), 15 Ahmed Cebe, 11 Denis Wolf - 20 Marcel Podszus (88. Pusic), 10 Marcus Feinbier. Auf der Bank: 1 Kenneth Kronholm, 3 Claus Costa, 23 Gabriel Czajor, 19 Ivan Pusic, 9 Yusuf Adewunmi, 12 Asim Kus, 18 Erdal Eraslan

FC Rot-Weiß Erfurt: 1 Michael Ratajczak - 2 Lars Heller, 3 Matthias Holst, 4 Thorsten Görke, 5 Björn Brunnemann, 6 Silvio Pätz (24. Nowak), 11 Ronny Hebestreit, 13 Alex Schnetzler (78. Bunjaku), 21 Daniel Brückner, 29 Robert Stark (79. Cornelius), 30 Domi Kumbela. Auf der Bank: 26 Stephan Essig, 8 Albert Bunjaku, 14 Tom Bertram, 16 Matthias Peßolat, 17 Jörn Nowak, 18 Tony Schnuphase, 22 Danny Cornelius

Zuschauer: 5611

Tore: 0:1 Brunnemann (2.), 1:1 Langeneke (49., Foulelfmeter), 2:1 Podszus (74.), 3:1 Cebe (84.), 3:2 Holst (89.)

Schiedsrichter: Bartsch (Marnitz)

Gelb: Deuß, Cakir, Barth, Cebe, Lambertz - Stark, Görke, Kumbela.