39.Pokal-RWE-Jena

FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl-Zeiss Jena 2:0 n. V.

Gotha. (tlz) Der Favorit hat sich durchgesetzt. Im Finale um den Oddset-Pokal des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) gewann Regionalligist FC Rot-Weiß Erfurt im Gothaer Volksparkstadion gegen den Oberligisten FC Carl Zeiss Jena in der Verlängerung mit 2:0. Die Begegnung begann 15 Minuten später, da viele Fans im Verkehrs-Chaos stecken geblieben waren. Die Erfurter erwiesen sich jedoch als schlechte Gewinner und boykottierten die Siegerehrung. Man wollte sich die Trophäe in der Kabine überreichen lassen. Grund sind die Querelen mit dem TFV.
Die Anfangsphase war von viel Hektik gekennzeichnet, was sich in hitzigen Rededuellen zwischen Ronny Hebestreit und Markus Grasser sowie Norman Loose und Carsten Klee ausdrückte. Die erste Chance hatten die Erfurter, doch Sebastian Hartung konnte sein Solo nicht erfolgreich abschließen. Der RWE-Spieler scheiterte an Jenas Keeper Tino Berbig. Im Gegenzug verzog dann Zeiss-Stürmer Klee aus 15 Metern. Wenig später hatte Miroslav Jovic RWE-Manndecker Loose ausgetanzt, jagte das Leder allerdings über den Rot-Weiß-Kasten. In der 15. Minute wurde ein Kopfball von Torsten Raspe von Berbig unschädlich gemacht. Das war es aber auch schon mit der Fußball-Herrlichkeit. Die letzte halbe Stunde im ersten Abschnitt brachte keine Torraumszenen mehr, es regierte das pure Sommer-Gekicke.
Nach dem Wechsel musste Berbig bei einem Fallrückzieher von Hebestreit auf der Hut sein (47.). Dann stand Sonnenberg frei vor Rene´ Twardzik. Der RWE-Torwart hielt prächtig. Doch das Strohfeuer war schnell verbrannt. In der 68. Minute hatten dann die RWE-Fans den Torschrei auf den Lippen. Nach einem Solo von Silvio Pätz landete der Ball an der Querlatte (68.). Im Schluss-Spurt der regulären Spielzeit hätten die Rot-Weißen eigentlich das Siegtor erzielen können, wenn nicht das leidige Thema Chancenverwertung wäre. Blieb in der 81. Minute der Elfmeterpfiff aus (Branko Okic wurde von Grasser im Strafraum gehalten), hatte Okic wenig später den Sieg auf dem Fuß. Doch der RWE-Regisseur trat, frei vor Berbig stehend, in den Rasen. Der eingewechselte Tomasz Szewczuk wurde aus dem Spiel genommen, um ihm die Ampelkarte zu ersparen.
In der Verlängerung traf ausgerechnet Enis Dzihic, der in Erfurt ausgemustert werden soll, zum 1:0 (99.). Er war aus Nahdistanz erfolgreich, zog sein Trikot aus und feierte den Treffer mit den RWE-Fans. Für die nie aufsteckenden Jenaer hatte Jovic den Ausgleich auf dem Fuß, doch Twardzik hielt (108.). Henri Fuchs band nach einem Konter den Sack zu (117.).
10.06.2003 Aus Gotha berichtet Thomas Czekalla



Finalstimmen

Ronny Hebestreit (Erfurt): "Der Pokal versöhnt ein wenig nach den Querelen in den letzten Wochen und der misslungenen Saison."

Stefan Treitl(Jena): "Wir hatten in der Verlängerung zu offen gespielt. Das wird von einem Regionalligisten wie Rot-Weiß bestraft. Der verpasste Aufstieg hat aber mehr geschmerzt."

Henri Fuchs(Erfurt): "Ich habe noch kein Zeichen gehört, dass der Verein weiter mit mir plant. Ich würde gern bleiben."

Achim Steffens(Trainer Jena): "Es ist bedauerlich, dass es mit mir zu nichts gereicht hat: Wir sind zweimal Zweiter geworden. Erfurt hat einige Spieler, die etwas mehr Qualität haben, als manche meiner Akteure."




 

Statistik

Tore: 0:1 Dzihic (99.) 0:2 Fuchs (116.)

FC Carl Zeiss Jena: Berbig - Grasser (91.Benedetti), Holetschek, Schwabe - Burgdorf (66.Manai), Treitl, Maul, Sonnenberg (88.Raab) - Jovic, Klee, J. Zimmermann

FC Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Ziegner, Loose, Laars, Strässer - Pätz (71. Szewczuk/85. Dzihic), Hertung, Raspe - Okic - Hebestreit, Fuchs (118. Bach)

Zuschauer: 3.700




 

Zweikampf zwischen Okic (vorn) und Treitl

38.RWE-Neunkichen
01.Bayern (A.)-RWE