33.Kaiserslautern-RWE

1. FC Kaiserslautern (A.)-FC Rot-Weiß-Erfurt 2:0

Traurig, aber wahr: Das 1:0 über Regensburg war nur ein Strohfeuer. Bei den Kaiserslauterer Amateuren enttäuschten die Rot-Weißen erneut und kassierten mit 0:2 die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen.

Auwärts bleiben sich die Erfurter treu. Bei den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern unterlagen sie mit 0:2 - und das absolut verdient. In einer niveauarmen Partie war nichts zu sehen von der engagierten Vorstellung, die das Team noch zuvor beim 1:0 über Regensburg geboten hatte.

Dabei begann es gar nicht so schlecht. Hebestreit, der vom offensiven Bach unterstützt wurde, besaß per Kopf die erste Gelegenheit. Er verfehlte aber den FCK-Kasten (6.). Danach gaben die Gäste, bei denen Hartung für Akrapovic (Zerrung) in die Anfangself gerückt war, zwar den Ton an. Chancen sprangen jedoch nicht heraus. Kurz vor der Halbzeit hätte ein kapitaler Fehler des schwachen Raspe beinahe zum 0:1 geführt. Doch Twardzik reagierte gegen den frei auf ihn zulaufenden Boskovic präch- tig und rettete damit das 0:0.

Bei Adzics Treffer war er dann aber machtlos. Gansauge hatte im Mittelfeld ein Kopfballduell verloren, Ziegner sich einen Stellungsfehler geleistet. Der enteil-te Boskovic konnte dadurch ungehindert den Schützen bedienen, der das Leder aus Nahdistanz ins untere Eck schob (57.). Es folgte nun die beste Phase der Rot-Weißen. Erst scheiterte Sträßer aus 20 Metern an Kern (66.). Dann vergaben Hebestreit und Laars jeweils per Kopf große Chancen zum Ausgleich (71.).

Damit hatten die fast lustlos wirkenden Erfurter ihr Pulver bereits verschossen. Und wieder leitete ein Fehler im Mittelfeld ein Gegentor ein. Diesmal miss-glückte die Abseitsfalle (Ziegner, Gansauge). Erneut bedankte sich Adzic und erzielte unbedrängt das entscheidende 2:0 (71.). Wer auf ein letztes Aufbäumen der Rot-Weißen gehofft hatte, sah sich getäuscht. Sie nahmen gegen die tapfer um den Klassenerhalt kämpfenden Pfälzer die Niederlage wehrlos hin und bescherten Trainer Alois Schwartz damit die vierte Niederlage im fünften Spiel unter seiner Regie.

Über mangelnde Unterstützung konnte sich die Mannschaft jedenfalls nicht beschweren. Unter den 380 Zuschauern befanden sich etwa 100 Thüringer, die sich vom Auftritt ihres Teams arg enttäuscht zeigten. Auch Coach Schwartz war verärgert: "Wir werden uns irgendwann noch einmal zu Tode kombinieren. Und raus kommt dabei nichts."

Kollege Uwe Stöver sah indes "das beste Spiel meiner Akteure des gesamten Jahres". Und das nur drei Tage nach dem glücklichen 2:1 in Neunkirchen. Die sechs Punkte binnen einer Woche ließen neue Hoffnungen im Abstiegskampf aufkommen. Dagegen ging Erfurts Manager Wilfried de Buhr mit seinem Team hart ins Gericht: "Das war auswärts wieder mal erschreckend."




Trainerstimmen

RWE-Trainer Schwartz: "Ein verdienter Sieg für die Pfälzer. Vor allem die Laufbereitschaft nach dem Wechsel war beeindruckend. Wir haben uns dagegen im Mittelfeld totkombiniert. Es ist schwierig, eine Mannschaft im "Niemandsland" zu motivieren. Unsere Mannschaft hat zwei Gesichter, eins für Heim- und eins für Auswärtsspiele.
Die Aufstellung von Bach und Sträßer war aufgrund unserer prekären Personalsituation notgedrungen."

Metz (Trainer FCK-Amateure): "Für uns ein wichtiges Spiel. Deshalb sind wir sehr froh über den Erfolg. Wir sind jetzt auch das sechste Spiel in Folge ohne Niederlage, wenn wir die Klasse halten wollen, müssen wir auch die restlichen vier Partien mit derselben Konzentration angehen."


Statistik

Tore: 1:0 Adzic (67.), 2:0 Adzic (73.)

1.FC K'lautern (A): Kern - Simak, Reuter, Glibo, Neumann - Adzic (86. Burch), Koch, Wittich, Schäfer (74. Lang) - Boskovic, Ratinho (74. Döring)

FC Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Sträßer, Gansauge, Loose, Ziegner (83 Mees) - Hartung, Raspe (67. Hornung), Laars - Okic (83. Müller) - Hebestreit, Bach

Zuschauer: 380

Schiedsrichter: Palilla (Spaichingen),


Neuer Trainer ab dem Sommer: René Müller

René Müller wird ab nächste Saison der neue Trainer des FC Rot-Weiß sein. Wie TA erfuhr, soll er in der kommenden Woche durch den Regionalligisten offiziell vorgestellt werden.
Derzeit betreut der 44-Jährige noch Oberligist VFC Plauen, der seit den Ergebnissen des gestrigen Tages sogar wieder Aufstiegshoffnungen hegen kann. Trotz der veränderten Lage soll Einigkeit zwischen dem ehemaligen Leipziger und den Erfurtern bestehen, ohne, dass bisher schon ein Vertrag unterschrieben wurde.
Dieser dürfte nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre allerdings länger als nur für zwölf Monate abgeschlossen werden, weil der Verein auf dieser Schlüsselposition endlich einmal Kontinuität will und auch benötigt.
René Müller hatte in den letzten drei Jahren erfolgreiche Arbeit im Vogtland geleistet. Mit einem eher bescheidenen finanziellen Mitteln war es ihm gelungen, aus einer namenlosen Truppe eine Spitzenmannschaft der Oberliga zu formen, die anderen Vereinen mit einem bedeutend höheren Etat das Fürchten lehrte. Und schon einmal war der FC Rot-Weiß stark an ihm interessiert, doch nach der Beurlaubung von Hans-Ullrich Thomale (August 2001) wollte René Müller gegenüber Plauen zu seinem vor der Saison gegebenen Wort der Zusammenarbeit stehen. Nun klappt es für die Thüringer im zweiten Versuch.
Mit dem FC Rot-Weiß wird René Müller erstmals ein Team in der dritthöchsten Spielklasse verantwortlich betreuen. Allerdings hat er als Fußballer schon ganz andere Höhen erlebt. 1980 eroberte der Torwart den Platz zwischen den Pfosten bei DDR-Oberligist 1. FC Lok Leipzig. Vier Jahre später gehörte ihm auch das Trikot mit der Nummer eins in der Nationalmannschaft, mit der er 46 Länderspiele bestritt. Bemerkenswert in Müllers Karriere war die Konstanz in der Leistung und die sachliche Art des Auftretens. Daran soll sich bis heute nichts geändert haben.
Der neue Trainer, dem der jetzige Chef Alois Schwartz ab Sommer als Assistent zur Seite steht, soll nach Leitungs-Vorstellungen ganz entscheidend in die personellen Planungen einbezogen werden. So dürfte auch viel von seiner Meinung abhängen, ob Akteure wie Fuchs, Hornung, Bach, Raspe oder Laars doch noch gehalten werden. Wie Präsident Leitens-torfer versicherte, will Rot-Weiß "auf jeden Fall um Loose, Pätz und Sträßer kämpfen". Doch der Rechtsanwalt gesteht auch ein, dass der Kampf bei Angeboten von höherklassigen und finanzkräftigeren Clubs auch verloren gehen könnte.
Die Ansichten von René Müller sind also schnell gefragt.
04.05.2003 Von Gerald MÜLLER



 

René Müller

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