31.Feucht-RWE

1. SC Feucht - FC Rot-Weiß Erfurt 1:1

Es reichte gestern in Franken zwar nicht zum vierten Sieg in Folge und zum Erobern der Tabellenführung: Doch mit einem hochverdienten 1:1 behält der FC Rot-Weiß alle Chancen im Kampf um den Aufstieg.
In einem Hotel in Lauf hatten sich die Erfurter auf die viertletzte Partie vorbreitet. Anderthalb Stunden vor Anpfiff betraten sie das Playmobilstadion in Fürth, wohin das Spiel auf Grund des großen Andrangs der Thüringer Anhänger kurzfristig verlegt worden war. Die rund 1500 Gäste-Fans, die unter anderem in zehn Bussen angereist waren, sorgten in der Tat für eine Übermacht auf den Rängen, wo sich nur etwa 900 Einheimische verloren.




 

Diese Heimspiel-Atmosphäre konnte dem FC Rot-Weiß aber nicht zur Führung verhelfen. Rene Müller hatte sie nach einem weiten Einwurf von Rudi Zedi allerdings auf dem Fuß, scheiterte jedoch an Torwart Keller. Im Gegenzug gelang dem im Abstiegskampf steckenden Regionalliga-Neuling, der zuvor siebenmal ungeschlagen war, das 1:0. Roberto Hilbert entwischte der aufgerückten Abwehr und verwandelte eiskalt. Nur sechs Minuten später drohte bei einer klaren Möglichkeit durch Contala sogar das 2:0.
Erst danach fanden die in Blau gekleideten Erfurter richtig ins Spiel. Sie kontrollierten fortan das Geschehen, ohne zu überzeugen. Pech hatte 2,04 m-Recke Oliver Glöden, der an seinem 26. Geburtstag mit einem Kopfball nur den Pfosten traf (30.).




 

Augen zu und durch: Erfurts Geburtstagskind Oliver Glöden (r.) und Feuchts Marcel Eger streiten sich im Fürther Playmobil-Stadion um das Leder.

Nach dem Wechsel ließ Trainer René Müller offensiver agieren. Für Frank Kaiser, der den gelb-gesperrten und mit den Fans angereisten Ronny Hebestreit vertrat, rückte nun Maximilian Nicu ins Team. Und das schien sich auch schnell auszuzahlen, doch der Treffer von Kapitän Zedi wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Auf der anderen Seite besaß Onwuzuruike die Möglichkeit, alles klar zu machen. Doch der Mittelfeldpfeil, der im Herbst beim 2:2 beide Tore erzielt hatte und mit Rot-Weiß für die nächste Saison in Vertragsverhandlungen stehen soll, konnte den stark reagierenden René Twardzik nicht überwinden (55.). Danach verlegten sich die Gastgeber aufs Kontern, hatten aber dabei noch einige gute Gelegenheiten.
Erfurt erhöhte in der zweiten Hälfte noch mehr den Druck, der eingewechselte Enrico Neitzel bildete schließlich die zweite Angriffsspitze. Als Branko Okic von Keller gefoult wurde und es folgerichtig Elfmeter gab, schien der Zeitpunkt für den Ausgleich gekommen. Doch Müller scheiterte vom Punkt am Verursacher des Strafstoßes (74.). Dafür traf der Torjäger wenig später ins verlassene Gehäuse, als sich Keller und Brechelmacher nach einem harmlosen Pass behinderten. In der Endphase versuchte Rot-Weiß, dreifach zu punkten. Doch der lange Anlauf hatte zu viel Kraft gekostet. Aber auch so schienen das Team und die mitgereisten Fans durchaus zufrieden. Nächste Woche sind alle zusammen wieder auf Reisen.
Dann in Schweinfurt.



Trainerstimmen

Müller (FC Rot-Weiß Erfurt): "Wichtiger Punktgewinn"
Erfurts Trainer Müller war mit dem Remis dennoch zufrieden: "Ein wichtiger Punktgewinn in einem harten Fight war das heute. Wir haben zwei Mal in dieser Saison gegen Feucht nicht gewinnen können, das sagt viel. Wenn die restlichen drei Spiele so von meiner Mannschaft so gestaltet werden wie heute, dann könnte der Aufstieg geschafft werden."

Seitz (Feucht): "Dank für faire Partie"
Auch der Feuchter Trainer Seitz lobte die Partie: "Ich bedanke mich bei meinem Gegner: Wir haben 90 Minuten ein Kamfspiel gesehne, deshalb der Dank für diese faire Partie. Mit Glück und Geschick haben wir heute hier in diesem 'Heimspiel' das Remis festgehalten. Ein dickes Lob an unseren Torwart, der in einer wichtigen Situation den Kopf oben behielt."



Statistik

Tore: 1:0 Hilbert (6.) 1:1 Müller (75.)

besondere Vorkommnisse: Keller (Feucht) hält Foulelfmeter von Müller (72.)

1. SC Feucht: Keller - Schiller - Rosenwürth, Eger, Brechelmacher - Hilbert (79. Schrepel), Walther, Contala, Onwuzuruike - Hampl(86. Schmidt), Huber (46. Paul)

FC Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Fall, Richter (69. Neitzel), Laars, Klingmann - Hopp, Glöden, Zedi, Kaiser (46. Nicu), Okic (76. Traub) - Müller

Schiedsrichter: Raquet (Rodenbach),

Zuschauer: 2.450 (davon 1.500 aus Erfurt)



Moment mal: Oliver Glöden

Vor der Saison kam der Mittelfeldakteur, der mit 2,04 Meter der größte Fußballer in den drei höchsten deutschen Spielklassen ist, aus Karlsruhe nach Erfurt. Dort hat sich der Blondschopf inzwischen mit guten Leistungen einen Stammplatz erkämpft. TA sprach nach dem Abpfiff mit ihm.

Hat die Mannschaft gegen Feucht einen Punkt gewonnen oder zwei verloren?
Schwer zu sagen. Insgesamt denke ich schon, dass wir nach den Spielanteilen zwei Zähler verloren haben. Chancen waren auch genug da, um zu gewinnen. Andererseits sind wir nach solchen Spielen auch schon vollkommen leer ausgegangen. Insofern brauchen wir nicht ganz unzufrieden zu sein. Die Konkurrenz muss jetzt jedenfalls erst einmal nachlegen.

Wird schon gerechnet, wieviel Punkte in den verbleibenden drei Spielen für den Aufstieg in die zweite Bundesliga noch notwendig sind?
Ach, das bringt doch nichts. Wir müssen ganz allein auf uns achten. Diese Regionalliga ist so ausgeglichen, da können irgendwelche Rechnungen ganz schnell schief gehen.

Hatten Sie sich an Ihrem 26. Geburtstag für diese 90 Minuten eigentlich besonders viel vorgenommen?
Naja, ich bin ja keine 18 geworden. Natürlich hätte ich gern getroffen und mein erstes Punktspieltor für den FC Rot-Weiß gemacht. Der Kopfball an den Pfosten in der ersten Halbzeit war sicherlich Pech. Doch so habe ich mir eben das Tor für das Spiel in der nächsten Woche aufgehoben.

Über 1500 Fans aus ganz Thüringen weilten mit in Fürth. Was sagen Sie zur Unterstützung der Rot-Weißen von den Rängen aus?
Die ist super und treibt einen auf dem Spielfeld auch immer wieder an. Das wird mit Sicherheit nächste Woche auch in Schweinfurt so sein.

Gespräch: G. MÜLLER




 

Oliver Glöden

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