16.Saarbrücken-RWE

1. FC Saarbrücken - FC Rot-Weiß Erfurt 2:1

Rassige Zweikämpfe, ein nicht gegebenes Tor, zwei Feldverweise und viel Aufregung in der Schlussphase: Bei der knappen 1:2-Niederlage des FC Rot-Weiß beim Tabellenzweiten in Saarbrücken gab es Dramatik pur - für alle Beteiligten.
Das Spitzenspiel wurde seinem Namen vollauf gerecht. Nur der 2:1-Ausgang erfreute lediglich die Einheimischen. Und so sprach Saarbrückens Neu-Trainer Eugen Hach von einer Partie mit einem "sehr hohen Unterhaltungswert" und sogar von "Zweitliga-Niveau" beider Mannschaften.
Das tröstete seinen Rot-Weiß-Kollegen René Müller indes nur wenig. "Wir hätten einen Punkt verdient gehabt", verwies er auf "viel Pech" und ein "reguläres Tor, welches uns nicht gegeben wurde". Die Mannschaft hätte jedoch Moral bis zur letzten Sekunde gezeigt und alles gegeben.
Zu Beginn waren die Gastgeber optisch überlegen und schlugen die spielerisch feinere Klinge. Chojis Kopfball, der knapp am rechten Posten vorbei strich, war die erste verheißungsvolle Chance (24.). Es folgte ein Fernschuss von Caruso, den Twardzik glänzend parierte (28.).


Danach deuteten die Erfurter an, weshalb sie in den vergangenen drei Spielen 13 Tore erzielt hatten. Nach einer Flanke von Okic köpfte Müller den Ball aufs Tor. Sabanov bekam ihn erst hinter der Linie zu fassen. Doch das Schiedsrichter-Gespann verweigerte dem regulären Treffer die Anerkennung (36.). Nur drei Minuten später kam Hebestreit aus gut zehn Metern frei zum Schuss, verzog jedoch. Wiederum kurze Zeit darauf hatten die Saarländer erneut Glück, als ein Fuchs-Kopfball nach Okics Ecke von der Torlinie geschlagen wurde. Eine Erfurter Pausenführung wäre verdient gewesen.
Mit einem Warnsignal aus 25 Metern, den Twardzik glänzend um den Pfosten lenkte, eröffnete Saarbrückens neuer Kapitän Hagner eine zweite Hälfte, die an Spannung nicht zu überbieten war. Als "den Knackpunkt im Spiel" beschrieb Trainer Müller später die Oberschenkelverletzung von Fuchs. In der 60. Minute musste der Routinier an der Seitenlinie behandelt werden. Die plötzliche Unterzahl sorgte für Unruhe und Unordnung in der bis dahin abgeklärt spielenden Rot-Weiß-Mannschaft.
Als Öller über die linke Flanke in den Strafraum eindrang, wurde sein verünglückter Schuss von Chojis Rücken derart abgefälscht, dass der Ball ins Tor trudelte (61.). Nur gut eine Minute später setzte sich Caruso erneut über die linke Seite durch und wurde durch Mees völlig unmotiviert umgerissen. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Belgier Thiebaut zum 2:0 (62.).
Die Erfurter wurden - mit dem Rücken zur Wand - nun noch offensiver. Die Belohnung folgte durch Müllers Kopfball zum 1:2 nach Zedis Einwurf (76.). Anschließend überschlugen sich die Ereignisse: Die Saarbrücker verloren in der turbulenten Endphase nicht nur vollkommen den Spielfaden, sondern auch noch zwei Spieler. Der kurz zuvor eingewechselte Nehrbauer sah wegen eines groben Foulspiels an Laars genauso die Rote Karte (83.) wie Caruso, der gegen Zedi nachtrat (86.). Den dadurch fälligen Freistoß von der Strafraumgrenze zirkelte Okic über die Mauer, doch Sabanov lenkte das Leder mit einem Blitzreflex an die Latte. Den zurückspringenden Ball brachten weder Laars aus spitzem Winkel noch Neitzel im leeren Tor unter. Das 2:2 wäre verdient gewesen. Aber danach geht es im Fußball eben nicht immer.



Trainerstimmen

Der Saarbrücker Trainer Hach feierte einen erfolgreichen Einstand auf der Bank und war dementsprechend zufrieden: "Ich habe ein sehr gutes Spiel auf Zweitliganiveau gesehen. Auch die Erfurter Mannschaft bot ein hervorragendes Spiel, unser Torwart war in den letzten zehn Minuten der am Meisten beschäftigte Spieler auf dem Platz." Zu seiner Rückkehr nach Saarbrücken sagte das FCS-Urgestein, das erst vor zwei Wochen beim Zweitligist Greuther Fürth entlassen wurde: "Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein."

"Meine Spieler haben alles gegeben", so der Erfurter Trainer Müller. "Es gibt nichts zu kritisieren. Ihnen wurde nichts geschenkt. Meine Spieler machten ein großes Spiel. Wie übrigens der Gegner auch."



Statistik

Tore: 1:0 Choji (61.) 2:0 Thiebaut (62./Foulelfmeter) 2:1 Müller (76.)

rote Karte: Nehrbauer (FCS/84./grobes Foulspiel) Caruso (FCS/85./grobes Foulspiel)

1.FC Saarbrücke:nSabanov - Schäfer, Öller, Rozgonyi, Heeren - Hagner, Laping (77. Nehrbauer), Oelkuch (87. Holz), Caruso - Thiebaut, Choji (80. Stuff)

FC Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Mees (66. Hopp), Laars, Traub, Kaiser (83. Szewczuk) - Zedi, Kressin - Hebestreit - Fuchs (63. Neitzel), Okic - Müller

Schiedsrichter:
Schiffner (Konstanz).
Zuschauer: 5.600



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