14.Jena-RWE

FC Carl-Scheiß Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 2:0

Im 86. Thüringenderby gegen den Rivalen aus Jena konnte das Team des FC Rot-Weiß wie in den vergangenen Auswärtsspielen auch keinen Sieg feiern. Am Samstagnachmittag verloren die Landeshauptstädter gegen das Überraschungsteam von der Saale verdient mit 0:2 und haben damit weiterhin nur einen einzigen Auswärtspunkt aus dem zurückliegenden Gastspiel in Münster auf dem Konto.

Vier Jahre mussten beide Teams warten, bis wieder zu einem herbeigesehnten Derby kam. Und gleich zu Beginn schien es, als müssten sich die Zuschauer auf eine ruppige Partie einstellen. Zimmermann checkte Six um, der daraufhin behandelt werden musste. Der Erfurter konnte aber weiter machen. Ansonsten passierte zehn Minuten lang nicht viel. Zwar gab es packende Mittelfeldduelle, vors Tor kam aber keiner der Kontrahenten wirklich gefährlich, was auch den vielen Fehlpässen auf beiden Seiten geschuldet war.




 

Ein J***-Fan bei der Meldung an seine Vorgesetzten. Arbeit erledigt, was soll ich jetzt tun?

Die erste wirklich große Chance hatten dann die Gastgeber. Nach einem Maul-Einwurf setzte Hähnge den jungen Werner in Szene. Dieser zog volley ab und lies Orlishausen im RWE-Kasten keine Chance – das 1:0 für den FCC (14.). Glücklich war das Jenaer Tor schon etwas. Hähnge nahm nach dem Einwurf die Hand zur Hilfe. Doch nur drei Minuten später konnten die Erfurter von Glück sagen, nicht schon 0:2 zurück zu liegen. Holst stieg im 16er riskant gegen Zimmermann ein, der so vergab und FIFA-Referee Florian Meyer aus Burgdorf zeigte nicht auf den Punkt. Die sehr junge Erfurter Mannschaft wirkte nun äußerst verunsichert und sorgte selten für Entlastungsangriffe, während die Zeiss-Kicker zahlreiche Chancen hatten. Kowalik (17./35.), Zimmermann (20.) und Hähnge (22./24./28./30.) vergaben aber. Auf Seiten von RWE vergab David aus 22 Metern nach einem Pätz-Pass (23.). Zur Halbzeit hin wurde Rot-Weiß dann stärker und befreite sich etwas vom Jenaer Druck. Chancen sprangen aber nicht heraus.

In der zweiten Halbzeit dann ein ähnliches Bild. Bereits nach vier Minuten hatte Kowalik die erste Chance für den Aufsteiger, scheiterte aber per Kopf nach Ziegners Freistoß an Orlishausen. Nichtsdestotrotz wurde Erfurt mutiger, war insgesamt aber immer noch etwas ängstlich. Jenas Keeper Person offenbarte in dieser Phase Unsicherheiten. Nach einem Six-Schuss muss für den Schlussmann Tobias Werner die Situation bereinigen (62.). Umso wichtiger für den FCC und ärgerlicher für den RWE daher auch das 2:0. Nach einem RWE-Konter starteten die Jenaer einen schnellen Gegenangriff über Zimmermann. Der gibt von links den Ball auf Hähnge herein, welcher aus spitzem Winkel die Führung sicher ausbauen konnte (61.). Kurz darauf fiel fast das 3:0, doch Orlishausen konnte Schmidts Hammer aus gut 30 Metern glänzend parieren (66.). Jena wollte jetzt die Führung nach Hause spielen, RWE entwickelte etwas mehr Druck. Als Hebestreit nach 79 Minuten und guter Brunnemann-Flanke von Hujdurovic im Strafraum gehalten wurde und fiel, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Meyer ein weiteres Mal stumm. Diverse Chancen für Rot-Weiß sprangen meist nach Standards raus, Schnetzler und David hatten aber mit ihren Fernschüssen keinen Erfolg. Auch Brunnemann vergab. Einzig der eingewechselte Kacani konnte in der Nachspielzeit für höchste Gefahr sorgen. Nach einem Freistoß von Pavel David köpfte der Albaner das Leder an die Latte (90./+2). Dies war auch die letzte Aktion in einem Derby, das insgesamt die Erwartungen nicht komplett erfüllen konnte. Das junge Team von Pavel Dochev spielte vermutlich ob der für die Youngster ungewohnten und den RWE-Spielern feindlich gesinnten Kulisse verunsichert auf und verlor somit auch verdient gegen clevere und starke Jenaer, die in dieser Form wohl ein Wort um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitreden können.

Der RWE jedenfalls muss jetzt das kommende Heimspiel gegen einen Vertreter aus der Spitzengruppe, den KSV Holstein Kiel, gewinnen, um nicht zu nah an die Abstiegsplätze zu geraten. Anpfiff am nächsten Samstag im Steigerwaldstadion, wo die Rot-Weißen bisher immerhin 16 Punkte holten, ist 14.00 Uhr.



Trainerstimmen

Pavel Dotschew (FC Rot-Weiß Erfurt): "Wir haben heute verdient verloren, denn wir haben viel zu wenig Torchancen herausgearbeitet. Aus meiner Sicht war nach zwölf Minuten schon alles vorbei. Die Jenaer haben mich vor allem mit ihrem Kopfballspiel beeindruckt. Das wir unter der Woche noch unser Pokalspiel gegen Kaiserslautern hatten, kann keine Entschuldigung sein. Glückwunsch an Jena für einen verdienten Sieg."

"Heinz" Weber (FC Carl-Scheiß Jena): "Ich habe heute eine hervorragende Leistung meiner Mannschaft gesehen, bei der man Spaß am Fußball hatte. Es tut mir ein wenig um die Leute auf der Bank leid. Sie bieten sich im Training immer wieder an, aber es kann nicht jeder zum Einsatz kommen. Wir reden noch nicht vom Aufstieg. Wir freuen uns über unsere gute Platzierung und genießen die nachdem wir vier Jahre darauf gewartet haben, wieder in dieser Spielklasse vertreten zu sein. Im Dezember werden wir auf die Tabelle schauen und gegebenenfalls neue Ziele abstecken."



Statistik

FC Carl Zeiss Jenan: Person - Kowalik, Hasse, Hujdurovic - Holzner (87. Paulick), Schmidt, Maul, Werner - Ziegner - Hähnge, Zimmermann (86. Manai)

FC Rot-Weiß Erfurt: Orlishausen - Six (74. Kacani), Holst, Bertram, Nowak (66. Stark) - David, Brunnemann, Pätz, Schnetzler - Mensah (46. Onwuzuruike), Hebestreit

Tore: 1:0 Werner (12.), 2:0 Hähnge (60.)

Zuschauer: 11.962 (davon 4.000 Erfurter/ ausverkauft)

Schiedsrichter: Meyer



Pokal-RWE-FCK
15.RWE-Kiel