12.Cottbus-RWE

FC Energie Cottbus - FC Rot-Weiß Erfurt 3:0

Chance vertan. Der FC Rot-Weiß verpasste es gestern in Cottbus, gegen einen nervösen Kontrahenten zum dritten Mal in Folge ungeschlagen zu bleiben. Durch die 0:3-Niederlage rutschten die Erfurter stattdessen auf den vorletzten Tabellenplatz ab.
Wie verunsichert die Geyer-Schar vor dem Anpfiff war, zeigte der Inhalt im Stadionheft. Dort wurden die Zuschauer nicht nur darüber informiert, dass es vor dem Aue-Spiel einen Bombenfund im Gäste-Fan-Block gegeben hatte, der glücklicherweise noch einige Stunden vor Beginn von einem Hund entdeckt wurde. Noch mehr Platz nahm der Appell von verschiedenen Seiten an die Anhänger ein, Mannschaft und Trainer zu unterstützen, nachdem zuletzt auf Plakaten und mit Sprechchören "Geyer raus" zu lesen und hören war.



 

Und auch gestern hätte es wohl nicht mehr lange bis zu diesen Worten gedauert, denn der FC Rot-Weiß war in der ersten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft. Er lief ganz in Blau auf und gegenüber der Vorwoche auf zwei Positionen verändert. Kresin spielte für Schnetzler und Klingmann rückte kurzfristig für den beim Aufwärmen angeschlagenen Bürger in die Anfangself.Nachdem die Erfurter die erste Angriffswelle der "Roten" überstanden hatte, fanden sie selbst zu gefälligen Aktionen und er- arbeiteten sich im Vergleich zu den vorangegangenen Partien auch mehrere Möglichkeiten.


 

Nach Brahams Schuss in den Dreiangel konnte sogar kurz gejubelt werden, doch zuvor war die Hand im Spiel (28.). Der Tunesier (16.) und Barletta (10.) hatten noch weitere verheißungsvolle Gelegenheiten für die lauffreudigen Erfurter (Kresin), die nach 45 Minuten immerhin mit 6:1 Ecken führten. Der Gastgeber konnte sich gegen die sichere Rot-Weiß-Deckung nur selten gefährlich in Szene setzen (Jungnickel/15., Baumgart/30.) und benötigte für seinen Führungstreffer reichlich Glück. Einen Schuss von Meszaros fälschte Traub unerreichbar für Twardzik ab.Nach dem Wechsel drückten die Gäste sofort auf den Ausgleich. Der aufgerückte Richter (50./59.) verpasste ihn an ehemaliger Wirkungsstätte zwei Mal ("Das war blind.") und auch Kapitän Zedi (61.) konnte die seit dem ersten Spiel in Saarbrücken anhaltende Ladehemmung in fremden Stadien nicht lösen. "In dieser Phase mussten wir froh sein, nicht den Ausgleich bekommen zu haben", resümierte Energie-Trainer Geyer, der Erfurt eine lange Zeit "beachtliche Leistung" bescheinigte.


 

Er hatte natürlich auch gut reden, zumal seine Männer noch nachlegten. Allerdings benötigte auch Mokhtari fremde Hilfe, diesmal fälschte Klingmann ab. Das dritte Tor fiel dann Sekunden vor dem Abpfiff, "so war das Ergebnis auf jeden Fall zu hoch", gestand selbst Torschütze Baumgart ein.Doch solch verstecktes Lob nützt den Rot-Weißen in ihrer Situation letztlich wenig. Trainer René Müller, der mit drei Einwechslungen noch einmal alles versuchte, ärgerte vor allem der schludrige Umgang mit den zahlreichen Standardsituationen. Mehr Biss und mehr Durchsetzungsvermögen müssten her, um die Tormisere endlich zu beenden. Auch für das Spiel in Cottbus galt in dieser Hinsicht: Chance vertan.


 

Trainerstimmen

Müller: "Nach dem 2:0 war die Krähe dann tot."
Erfurts Trainer Müller hatte nach dem Spiel nur wenig zu sagen: "Die Cottbusser Führung zur Pause war glücklich. Doch bei unseren Angreifern fehlte auch in der Folgezeit der letzte Biss vor dem gegnerischen Tor. Nach dem 2:0 war die Krähe dann tot."

Geyer: "Quatsch, nach oben zu schauen"
Energie-Trainer Geyer, dessen Rücktritt in den letzten Wochen immer wieder von einzelnen Fans gefordert worden war, äußerte sich positiver: "Wichtig sind für und die drei Punkte: Drei Tore freuen mich, waren aber in der Höhe eins zu viel. In der ersten Halbzeit haben wir keinen Fußball gespielt. Die Führung zur Pause war glücklich. Nach dem Wechsel haben wir versucht, den Ball laufen zu lassen. Es wäre Quatsch, jetzt nach oben zu schauen. Erfurt spielte eine Halbzeit locker und cool, doch am Ende zählt im Fußball nur der Sieg. "



 

Statistik

Tore: 1:0 Meszaros (39.), 2:0 Mokhtari (75.), 3:0 Baumgart (90.)

Energie Cottbus: Berntsen - Szelesi, Gunkel, Berhalter, Meszaros )79. Schöckel) - Reghecampf, Ogungbure, Mokhtari, Löw - Jungnickel (59. Iordache), Baumgart

FC Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Fall, Richter, Traub, Klinkmann - Barletta, Zedi (80. van Buskirk) - Kreuz (68. Schnetzler), Kresin, Glöden - Braham (66. Neitzel)

Schiedsrichter: Henschel (Braunschweig)

Zuschauer: 9.350

Gelbe Karten: Gregg Berhalter, Daniel Gunkel, Youssef Mokhtari


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