07.Unterhaching-RWE

SpVgg Unterhaching - FC Rot-Weiß Erfurt 4:0

Vor zwei Jahren hatte der FC Rot-Weiß in der Regionalliga in Unterhaching eine deutliche 0:3-Niederlage kassiert. Gestern war die Erfurter Elf mit dem 0:4 (0:2) noch gut bedient.
Im nur spärlich gefüllten Generali-Sportpark, über dem zwei Stunden vor dem Anpfiff ein kräftiges Gewitter niedergegangen war, begannen die Rot-Weißen erstmals ganz in Weiß - aber in der erwarteten Aufstellung. Traub spielte neben Keller in der Innenverteidigung, Akoto im defensiven Mittelfeld für Glöden, der gar nicht erst mit nach Unterhaching gereist war. Auch Richter saß überraschend nur auf der Tribüne. Von dort aus sah er eine flotte Anfangsphase mit Chancen für beide Teams. Akoto setzte zunächst einen Kopfball nach einer Kreuz-Flanke daneben (9.). Auf der anderen Seite stand Twardzik zwei Mal im Brennpunkt. Er entschärfte einen Barut-Knaller (12.) ebenso spektakulär wie eine Chance für Copado, der aus sechs Metern frei zum Schuss kam (16.). Nur drei Minuten später jubelten die mitgereisten 350 Fans bereits, als Braham eine Vorlage des diesmal im zentralen Mittelfeld spielenden Kreuz veredelte. Doch der Tunesier soll knapp im Abseits gestanden haben.



 

Torsten Traub konnte Unterhachings Stürmer Marcel Schied kaum stoppen.

Trotz schwieriger Bedingungen mit aufgeweichtem Boden und nassem Rasen stand die Partie auf spielerisch gutem Niveau. Im Verlauf der Partie gewann Unterhaching zunehmend die Oberhand. Rot-Weiß konnte sich nur selten vom großen Druck befreien. Und als eine Abwehraktion von Traub schief ging, war es passiert: Copado ließ Twardzik per Direktschuss keine Chance, sorgte für die Führung (30.). Obwohl Kreuz´ abgefälschter Freistoß kurz danach haarscharf am Winkel vorbei strich, wirkten die Erfurter völlig verunsichert und bekamen beim Aufbauspiel nun kaum noch etwas zustande.


 

Unterhaching war stets einen Schritt schneller und viel ballsicherer. So auch beim 2:0, bei dem Barut eine Kombination über drei Stationen (Adzic, Copado) abschloss. Dass er dabei Glück hatte, weil sich das Leder nach der Berührung beider Innenpfosten doch entschied, hinter die Torlinie zu rollen, darf über den krassen Deckungsfehler nicht hinwegtäuschen. Barut kam am Fünfmeterraum völlig frei an den Ball, vier Erfurter bildeten aus sicherer Entfernung Geleitschutz.


 

Nach dem Wechsel ging der Sturmlauf weiter. Immer wieder tauchten die beweglichen Hachinger frei im Strafraum auf. Nur Schieds Abschluss-Schwäche war es zu verdanken, dass der Aufsteiger nicht ganz unter die Räder geriet. Erst hielt Twardzik seinen Schuss aus Nahdistanz prächtig (57.). Dann scheiterte der Angreifer am Pfosten (60.). Und Traub rettete nach Sukalos Kopfball auf der Linie (65.). Nur eine Minute später wurde das Offensiv-Feuerwerk belohnt, als Copado im Zentrum vergessen wurde und sich per Kopf die Ecke aussuchte. Dass der Hachinger Sieg nicht noch höher ausfiel, lag nicht etwa an den drei neuen Akteuren, die der maßlos enttäuschte René Müller aufs Feld schickte oder an einer Leistungssteigerung der Rot-Weißen - auch wenn Sträßer einen Keller-Kopfball auf der Linie klärte (87.). Vielmehr zeigte sich die SpVgg in ihrem Torhunger gestillt. Loose bestrafte mit dem 4:0 einen Fehler von Twardzik, der bis dahin als einziger in Normalform spielte.


 

Trainerstimmen

Was war mit Ihrer Mannschaft diesmal los?

Sie hat zwei Gesichter gezeigt. In den ersten 30 Minuten ein für ein Auswärtsteam gutes mit Chancen zur Führung; nach dem 0:1 ein miserables. In der 2. Liga werden solche Fehler im Aufbau brutal bestraft. Von dem Rückstand hat sich die Elf dann nicht mehr erholt.

Und sie hätte noch weitaus höher verlieren können!

Ich verliere lieber ein Mal 0:4, als vier Mal 0:1. Um auf hohe Berge zu kommen, müssen tiefe Täler durchschritten werden. Das haben wir doch letzte Saison erlebt. Aber man muss auch durch Fehler lernen und sie nicht eine Woche später wiederholen. Das 0:2 entstand beispielsweise genauso wie der Gegentreffer gegen Ahlen.

Hat Ihnen Torwart Twardzik zwischenzeitlich leid getan?

Er hat versucht, sich mit ganzer Kraft gegen die Niederlage zu stemmen. Über die anderen Spieler sage ich nichts.

Ihr Kapitän Zedi kritisierte das fehlende Herz des Teams. Haben Sie das auch vermisst?

Solche Aussagen sind mir zu einfach und allgemein. Unter den Spielern muss jetzt Fraktur geredet werden. Schmuserei bringt uns nicht weiter.



 

René Müller ließ endlich etwas offensiver spielen.

Statistik

Unterhaching: Heerwagen - Majstorovic, Sträßer, Omodiagbe, Lust - Adzic (GK), Sukalo (GK, 82. Loose), Barut (85. ZImmermann), Akonnor - Schied, Copado (77. Vaccar)

FC Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Fall, Keller (GK), Traub (GK), Klingmann - Zedi, Akoto, - David (51. Schnetzler), Hebestreit (63. van Buskirk), Kreuz (68. Bürger) - Braham (GK)

Schiedsrichter: Winkmann (Kerken)

Zuschauer: 2800

Tore: 1:0 Copado (30.), 2:0 Barut (41.), 3:0 Copado (66.), 4:0 Loose (90.).


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