06.RWE-Ahlen

FC Rot-Weiß Erfurt - LR Ahlen 1:1

So langsam avancieren die Rot-Weißen zu den Remis-Königen der Liga. Das gestrige 1:1 gegen Ahlen war im sechsten Spiel das vierte Unentschieden. Zufrieden stellen konnte es niemanden.
Trainer René Müller hatte sein Team nach der 0:2-Niederlage in Fürth gleich auf vier Positionen verändert. Keller und Akoto bildeten erwartungsgemäß die Innenverteidigung für den gesperrten Traub und den angeschlagenen Richter. Braham rückte in den Angriff für Kresin, dessen Platz im zentralen Mittelfeld Hebestreit als hängende Spitze interpretierte. Auf der Linken ersetzte Klingmann den zuletzt indisponierten Bürger.




 

Najed Braham brach den Torbann und erzielte das 1:0.

Und dem Blondschopf unterlief gleich zu Beginn ein schwerer Fehler, als er den Ball nach einer Ecke durchrutschen ließ und Gledson die Chance zur Führung ermöglichte. Doch dessen Flachschuss schlug Fall für den geschlagenen Twardzik von der Torlinie (3.). Nach der Schrecksekunde gab Rot-Weiß mächtig Gas und drängte den Gegner in die eigene Hälfte. Es schien, als wollte das Team seine enttäuschende Leistung von Fürth sofort vergessen machen. Davids 25-m-Freistoß strich am Winkel vorbei (5.). Kurz darauf scheiterten Zedi und Akoto am Aluminium. Der Kapitän köpfte das Leder nach einer Kreuz-Flanke ans Lattenkreuz, den Nachschuss knallte Akoto an die Unterkante - und von dort sprang der Ball wieder zurück ins Feld. Trotz einiger Abspielfehler war der Tunesier ständiger Unruheherd in der Ahlener Deckung. Bei seinem Kopfball aus Nahdistanz reagierte LR-Keeper Meier ebenso großartig (28.) wie bei Hebestreits Direktschuss danach.




 

Ralf Klingmann spielte eine starke Partie.

Und als der herausragende Torhüter bei Kellers Kopfball doch einmal geschlagen war, half ihm Tredup und rettete im langen Eck (37.). Von den Ahlern war in der Offensive bis auf zwei harmlose Distanzschüsse nichts zu sehen. Die einseitige Partie erinnerte an die letzten Heimspiele, in denen Rot-Weiß trotz klarer Überlegenheit und Chancenfülle nicht gewinnen konnte.
Aber nach fast einer Stunde war der Bann dann gebrochen: Braham reagierte nach Hebestreits Kopfballablage im Strafraumgewühl am schnellsten (57.), erzielte das erste Erfurter Pflichtspiel-Tor nach fast acht Stunden. Die Freude über die hochverdiente Führung währte allerdings nicht lange. Als Keller und Akoto im Duett eine Bamba-Eingabe verpassten, stand N´Diaye am langen Pfosten goldrichtig und konnte sich die Ecke aussuchen (63.). Es war der erste Auswärtstreffer der Ahlener in dieser Saison.




 

Bei Akoto wechselte oft Licht und Schatten..

Während sie mit dem einen Punkt zufrieden schienen, schickte Müller mit Neitzel und Onwuzuruike zwei weitere Stürmer aufs Feld. Volles Risiko, um drei Punkte zu landen. Neitzel prüfte sofort das Außennetz (80.). Die erwartete Schlussoffensive blieb jedoch aus. Die hoch geschlagenen Bälle in den Strafraum (Keller) waren eine leichte Beute für den Gegner.
Ahlen-Trainer Ingo Peter sprach vom "glücklichen Punktgewinn" und meinte, "dass hier noch einige Mannschaften Federn lassen". Kollege Müller zeigte sich enttäuscht, betonte aber: "Ich werde nicht nervös. Das Team hat die beste Halbzeit der Saison gezeigt, ist leider für einen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung bitter bestraft worden."




 

Hebestreit agierte wieder einmal glücklos.

Trainerstimmen

Müller (FC Rot-Weiß Erfurt): "Wenn die Mannschaft auch in Zukunft diese Laufbereitschaft zeigt, werden wir nicht absteigen. Wir müssen unsere Punkte halt auswärts holen." Außerdem sagte er: "Die erste Halbzeit war unsere beste Halbzeit in der zweiten Liga. Unsere Führung war verdient, leider konnten die Ahlener schnell ausgleichen. Wir müssen weiter hart arbeiten. Man erreicht nicht alles auf einmal, auch wir werden in Zukunft Tore schießen."

Peter (LR Ahlen): "Es wäre verkehrt, wenn ich verheimlichen würde, dass ich glücklich über diesen Punktgewinn bin. In der ersten Halbzeit kam eine nach der anderen Erfurter Welle auf unser Tor zu. Nach der Pause fiel dann wie aus heiterem Himmel die Erfurter Führung. Nur gut, dass uns schnell der Ausgleich wieder gelang."




 

René Müller ließ endlich etwas offensiver spielen.

Statistik

FC Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Fall, Akoto, Keller, Klingmann - Zedi, Glöden (75. Neitzel) - David, Hebestreit, Kreuz (79. Onwuzuruike) - Braham

LR Ahlen: Meier - Djenic, Gledson, Schäfer - Tredup, Langeneke, Jugovic, Mikolajczak (64. Thioune) - N´Daiye (87. Bella), Paulinho, Bamba (77. Gorschlüter)

Schiedsrichter: Kempter (Sauldorf)

Zuschauer:
8.427

Tore: 1:0 Braham (57.), 1:1 N´Diaye (62.)



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