1990/91

Der Sekt floss am Steigerwald in Strömen




 

Es ist vollbracht!

Ehre, wem Ehre gebührt. Mit dem Schlusspfiff am unwiderruflich letzten Spieltag der DDR-Oberliga rissen die Erfurter Kicker jubelnd die Arme hoch und Tausende Fans stürmten den Rasen des Steigerwaldstadions. Mit einem 2:1-Erfolg über Stahl Brandenburg hatten sie neben Meisterschafts-Bronze zum ersten Mal in der Erfurter Geschichte auch noch die Teilnahme am UEFA-Cup gesichert. Kein Wunder, dass der Sekt in Strömen floss und auch bei der rauschenden Siegesparty in der Thüringenhalle bis zum späten Feierabend nicht versiegte.

Dabei war die Mannschaft ohne große Chance auf die Direktqualifikation für die 2. Liga (Platz drei bis sechs)gestartet, von Sprung in die 1. Bundesliga (Platz eins und zwei) ganz zu schweigen. Doch selbst die Eliteklasse wurde letztlich nur um einen Punkt verpasst. Das neu formierte Team um Ruhepole Disztl, Sänger, und Linke, um die Oldies Romstedt und Heun und die stürmischen Vogel und Fabinski, bewies in der letzten Oberliga-Serie Schneid und Nervenstärke. Bereits am vorletzten Spieltag wurde mit einem 0:0 in Jena der Weg in den Profifußball geebnet, eine Woche später folgte die absolute Krönung.

Das Team wurde von Trainer Lothar Kurbjuweit, der mit seinem Assistenten Rüdiger Schnuphase tolle Arbeit lieferte, erstklassig gelenkt und geleitet. Beide konnten zu dieser Zeit auch auf eine intakte Führung mit Präsident Ernst-Ludwig Zeitz, Vize Lutz Combe und Manager Siegmar Menz bauen. Der Anhang belohnte die starken Auftritte mit regem Besuch. 11 000 Zuschauer strömten beim Schlussspiel gegen Brandenburg ins Stadion. Und das zu einer Zeit als die Menschen ganz andere Sorgen hatten. Der Fußball der Stadt erlebte jedenfalls einen ungeahnten Höhenflug, auch wenn sich Anzeichen für den folgenden Fall (Thomas Vogel wechselte zum 1. FC Kaiserslautern) durchaus schon andeuteten.




 

Bundesliga-Erfurt ist dabei

Abschluss-Tabelle

1. Hansa Rostock 26 44:25 35:17
2. Dynamo Dresden 26 48:28 32:20
3. FC Rot-Weiß Erfurt 26 30:26 31:21
4. HFC Chemie 26 40:31 29:23
5. Chemnitzer FC 26 24:23 29:23
6. FC Carl Zeiss Jena 26 41:36 28:24
7. Lok Leipzig 26 37:33 28:24
8. Stahl Brandenburg 26 34:31 27:25
9. Eisenhüttenstadt 26 29:25 26:26
10. 1. FC Magdeburg 26 34:32 26:26
11. FC Berlin 26 25:32 22:30
12. Sachsen Leipzig 26 23:38 22:30
13. Energie Cottbus 26 21:38 16:36
14. Victoria Frankfurt 26 29:54 13:39


Die 90er Jahre
1991/92