1973/74

Wackelkurs nach Wechsel

Nach einer Zittersaison, in deren Verlauf die Rot-Weißen an 21 von 26 Spieltagen auf einem der beiden Abstiegsplätze notiert wurden, sollte der dritte Trainerwechsel innerhalb von vier Jahren Besserung bringen. Siegfried Vollrath gab sein Amt wieder an Gerhard Bäßler zurück. Doch der Wackelkurs des Abstiegs blieb der gleiche. Allerdings hatten mit Torwart Horst Weigang und Siegfried Nathow bewährte Spieler ihre aktive Laufbahn vor dem Start beendet, waren Wolfgang Dummer (zu Motor Weimar) und Gerd Stieler (zur TSG Ruhla) zu unterklassigen Vereinen gewechselt.

Auf der Gegenseite stand als einziger echter Zugang der aus dem eigenen Nachwuchs aufgerückte Harald Fritz. Die Abgänge machten sich beim Saison-Auftakt schmerzlich bemerkbar, der FC Rot-Weiß startete mit drei saftigen 0:3 Niederlagen gegen den FC Carl Zeiss Jena, Sachsenring Zwickau und den BFC Dynamo und fand sich so frühzeitig am Tabellenende wieder. Erst in Runde vier konnte gegen Energie Cottbus (1:1) das erste Tor erzielt werden, auf einen Doppelpunktgewinn musste der Erfurter Anhang sogar bis zum zehnten Spieltag (4:0 gegen Riesa) warten. Bei Halbzeit zogen die Rot-Weißen mit einem Punktkonto von 7:19 und mit dem Abstiegsgespenst im Nacken in die Winter-Quartiere.

Nach einer deklassierenden 0:5 Niederlage beim FC Vorwärts Frankfurt waren die Hoffnungen auf den Klassenerhalt fünf Runden vor dem Saison Halali praktisch bereits erloschen. Doch die Mannschaft zog sich selbst aus dem Sumpf. Mit einem tollen Endspurt gelang es ihr, dem Abstiegsschicksal zu entgehen. 7:3 Punkte und 7:2 Tore lautete die Erfurter Bilanz aus den letzten fünf Partien, von denen der 1:0 Erfolg über Chemie Leipzig im gefürchteten Leutzscher „Georg-Schwarz“-Sportpark die Weichen für den Oberliga-Verbleib stellte und auch dementsprechend gefeiert wurde. Insgesamt erreichten die Rot-Weißen in der Rückrunde mit den teilweise „wiederentdeckten“ Klaus Reßler zwischen den Pfosten und Verteidiger Siegfried Nathow respektable 12:14-Zähler. Diese Ausbeute sorgte dafür, dass in Erfurt am Ende erleichtert aufatmen konnte. Und schließlich gab es sogar noch Grund zur Freude im Rot-Weiß-Club. Mit Rüdiger Schnupphase wurde ein Mann aus der Blumenstadt in die zur Weltmeisterschafts-Endrunde in die Bundesrepublik fahrende DDR-Auswahl berufen und kam dort auch zu einigen Einsätzen.




 

Abschluss-Tabelle

1. 1. FC Magdeburg 26 50:27 39:13
2. FC Carl Zeiss Jena 26 55:26 36:16
3. Dynamo Dresden 26 55:40 35:17
4. Vorwärts Frankfurt 26 48:27 34:18
5. Lok Leipzig 26 49:35 30:22
6. BFC Dynamo 26 42:41 27:25
7. Hansa Rostock 26 37:35 25:27
8. Sachsen Zwickau 26 37:41 25:27
9. Karl-Marx-Stadt 26 42:46 24:28
10. Wismut Aue 26 29:38 22:30
11. Stahl Riesa 26 25:42 21:31
12. FC Rot-Weiß Erfurt 26 27:39 19:33
13. Chemie Leipzig 26 22:39 15:37
14. Energie Cottbus 26 16:58 10:42


1972/73
1974/75