Mit dem vom 1. FC Lok-Leipzig nach Erfurt geholten National-Torwart Horst Weigang, dessen Mannschafts-Kameraden Rainer Trölitzsch und einer gehörigen Portion Optimismus ging es in die neue Saison. Der FC Tot-Weiß hatte dann auch eine ganze Reihe beachtlicher Erfolge. Nach Ende der Hinrunde lag er auf einem für Aufsteiger überraschend guten fünften Platz. Trainer Martin Schwendler und Klubsekretär Werner Günther versuchten vergeblich die Euphorie im Umfeld zu dämpfen, der Anhang träumte bereits vom Europa-Cup. „Was wir wollten, haben wir erst einmal erreicht, die Mannschaft hat wieder Fuß gefasst in der Oberliga“, äußerte sich der Trainer und warnte vor dem mit Sicherheit problemreicheren zweiten Teil der Saison.
Schwendler sollte mit seinen Warnungen Recht behalten. Nur bis zur 15. Runde verfügten die Rot-Weißen mit 15:15 Punkten und 23:21 Toren über eine positive Bilanz. Dann begann mit einer bösen 0:5 Schlappe in Zwickau eine unaufhaltsam scheinende Talfahrt. Die Regie-Qualitäten von Rainer Trölitzsch hatten sich bei der Konkurrenz rumgesprochen, der Ex-Leipziger erfreute sich in den restlichen Spielen strikter Sonderbewachung. Dazu kam das deutliche Nachlassen der Angreifer, die sich nur noch selten erfolgreich durchsetzen konnten. So wurde von den letzten elf Treffen nur ein einziges (gegen Stendal) gewonnen, sah sich die Ausbeute dieser Saisonphase mehr als mager an (8:14 Punkte/ 11:18 Tore).
Trotz des Schluss-Einbruchs kam es mit dem neunten Rang in der Abschlusstabelle jedoch noch zu einer durchaus im Bereich der Erwartungen liegenden Platzierung. Während die Erfurter mit ihrem Wieder-Einstand voll zufrieden waren, wurde im nahen Jena die Meisterschaft gefeiert. Der FC Carl Zeiss stand schon zwei Runden vor Saisonschluss als neuer Titelträger fest. Die Rot-Weißen aber begaben sich auf den längsten Trip, der je von einer Fußball-Equipe der Blumenstadt angetreten wurde. Sie beendeten die Saison mit einer an neuen, vielfältigen Eindrücken reichen Reise ins ferne Korea.
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