30.RWE-Union

FC Rot-Weiß Erfurt - 1. FC Union Berlin 1:0

Der FC Rot-Weiß Erfurt konnte im Jahr 2007 endlich ein Heimspiel für sich entscheiden und ging mit drei Punkten als Sieger vom Platz. In einem typischen Derby-Spiel musste zwar zum Schluss gezittert werden, aber der starke Ratajczak hielt mit mehreren Glanzparaden zum Ende den Sieg fest.

Im Hinspiel konnte man an der „Alten Försterei“ noch einen 4:2-Erfolg feiern, bei dem der RWE die Unioner vorführte. Nun ist aber Vorsicht geboten, da die Erfurter Elf bislang noch kein Heimspiel im Jahr 2007 verbuchen konnte und somit im heimischen Steigerwaldstadion bislang keine Übermacht ist.

Um diese Serie ohne Heimsieg brechen zu können, gingen die Rot-Weißen sehr angagiert ins Spiel. Bunjaku, der im Mittelfeld aufgeboten wurde, war es der den ersten Warnschuss abgab. Auf der Gegenseite scheiterte Vuckovic an RWE-Keeper Ratajczak. Das 50. Aufeinandertreffen beider Mannschaften hatte einen typischen Derby-Charakter. Trotz der Ausgeglichenheit bot das Spiel kaum langweilige Phasen. Als Ratajczak das erste Mal hinter sich greifen musste, gab es eine kurze Schrecksekunde am Steigerwald. Glück für die Erfurter, denn Assistent Brauer hatte auf Abseits von Vuckovic (28.) entschieden. Somit blieb es weiterhin beim 0:0. RWE versuchte weiter aufs Tempo zu drücken und die Berliner-Abwehr unter Druck zu setzen, doch es fehlte immer am entscheidenden letzten Pass. Weder Bunjaku (42.), noch Hebestreit (29.) oder Holst (15., 29.) konten den Ball in Glinker's Tor unterbringen. Trotz der vergebenen Chance von Hebestreit, war der Trainer am Ende mit ihm zufrieden, da „er sich gut präsentiert hat und genau so einen Hebestreit wünsch ich mir.“ Union war zwar auch sehr bemüht in Führung zu gehen, doch blieb man oft bereits im Mittelfeld oder der Abwehr stecken.

Mit der gleichen Portion an Spannung ging es dann auch in Halbzeit zwei weiter. Die 7717 Zuschauer erlebten ein Wechselbad der Gefühle. Auf der einen Seite fast das Gegentor durch Vuckovic, der sich gegen Nowak und Holst durchsetzen konnte, aber dann am Pfosten des Erfurter Tores scheiterte. Und auf der anderen Seite hatte Brückner eine sehr gute Chance die Führung zu markieren. Mit einem Solo lief er durch das gesamte Mittelfeld und zog frech aus 25 Metern ab. Die Kugel ging nur knapp über das Unioner Gehäuse. Als dann Hebestreit in der 63. gefoult wurde, passierte es anschließend. Schnetzler (64.) legte sich den Ball zum Freistoß bereit, zog aus gut 20m ab und zirkelte das Leder genau ins linke obere Eck. Glinker war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, aber konnte die Führung der Erfurter nicht verhindern. Da natürlich noch einige Zeit zu spielen war, zitterten die Fans des RWE bei jeder brenzligen Situation, die nach dem Ausgleich roch. Gut zehn Minuten vor Schluss gab es dann Aufregung im Erfurter Strafraum, als Stuff sehr hitzig in den Zweikampf mit Ratajczak ging. Stuff sah nur die gelbe Karte. Der RWE-Keeper musste zwar kurz behandelt werden, konnte aber dann weiterspielen. In der Schlussphase waren es die Berliner, die den Ton angaben. Ratajczak war es dann der zum Schluss den Sieg festhielt, indem er zwei Glanzparaden zum einen gegen Vuckovic (88.) und zum anderen gegen Stuff (90.) hinlegte. Der FC RWE war also in diesem Spiel clever genug die Führung über die Zeit zu retten. Wie Dotchev nach dem Spiel meinte „war es ein schweres Spiel“, bei dem er „nicht gerechnet hat, dass Union über 90 Minuten mithalten könne, da diese am Dienstag bereits ein schweres Spiel hinter sich hatten.“

Mit diesem Sieg konnte der FC Rot-Weiß endlich den 13. Tabellenplatz verlassen, auf dem man schon, mit kurzer Unterbrechung, seit sieben Spieltagen stand. Auf Platz 12, mit 43 Punkten, ist man nun wieder in guter Reichweite zum einstelligen Tabellenplatz. Um den Heimsieg zu vergolden, muss nun am kommenden Sonnabend (28.04. - 14:00 Uhr) gegen die abstiegsbedrohten Nordlichter aus Wilhelmshaven ein Sieg her.



Trainerstimmen

Pavel Dotchev (FC Rot-Weiß Erfurt): "Der Sieg ist schön. Wir haben den Fans eine Freude bereitet. In einem typischen Derby habe ich eine sehr engagierte Leistung meiner Elf gesehen. Es war ein schweres Spiel für uns. Ich hätte nicht gedacht, dass Union nach dem Spiel von Dienstag 90 Minuten solch ein Tempo hat mitgehen können. Das Spiel bot viel Spannung, in der Schlussphase zudem viel Hektik. Ich freue mich sehr über den Sieg und darüber, dass wir den Vorsprung über die Zeit gebracht haben. Nun müssen wir nächste Woche in Wilhelmshaven nachlegen."

Christian Schreier (Union): "Glückwunsch zum Sieg von Rot-Weiß Erfurt. Wir hatten mehr verdient, haben es aber versäumt, ein Tor zu machen. Nach der Pause hatten wir die Chancen dazu. Wir wussten, dass Rot-Weiß bei Standards gefährlich ist. So fiel dann ja auch das Tor. Uns fehlte heute das Quäntchen Glück. Ich bin enttäuscht."



Statistik

FC Rot-Weiß Erfurt: Ratajczak - Schnetzler, Bertram, Nowak, D. Brückner (77. Kühne) - Holst, Pätz - Brunnemann, Hebestreit, Bunjaku (83. Ivanov) - Kumbela (90. Cornelius)

1. FC Union Berlin: Glinker - Göhlert, Bergner, D. Schulz, Stuff - Wunderlich (81. Streit), Biermann (77. Ruprecht), Zschiesche, Kaiser (70. Teixeira) - Vuckovic, Benyamina

Tor: 1:0 Schnetzler (64.)

Gelbe Karten: Brunnemann, Ivanov - Göhlert, Stuff, Kaiser, Bergner

Schiedsrichter: Trautmann (Bodenwerder)

Zuschauer: 7.717



29.Hertha-RWE
31.Wilhelmshaven-RWE