28.RWE-Bremen

FC Rot-Weiß Erfurt - Werder Bremen II 1:1

Erneut kein Sieg zu Hause. Wieder führt der FC Rot-Weiß und kann bis kurz vor Schluß seine Führung verteidigen, ehe ein Schuss von Kenny Schmidt den Traum vom Sieg platzen ließ. Man wartet nun schon 6 Monate auf einen Heimsieg.
„Wir haben die erste Halbzeit verschlafen.“ - So kommentierte Pavel Dotchev auf der Pressekonferenz das Spiel. Dabei stimmte ihm auch Gästetrainer Thomas Wolter zu, denn er sah seine Mannschaft in Hälfte zwei „weiterhin in der Kabine und das habe er nicht angeordnet.“

Das Spiel begann ohne große Aktionen beider Teams. Bremen hatte im ersten Durchgang die besseren Möglichkeiten in Führung zu gehen, allerdings stand der RWE sehr gut und wusste Chancen der Bremer zu verhindern. Wären die Hansestädter jedoch cleverer im Abschluss gewesen, dann hätte man durchaus sehr früh einen Rückstand aufholen müssen. Ein Spielfluss kam praktisch auf beiden Seiten nicht zustande, da Schiedsrichter Otte seinen Teil dazu beitrug, was der Großteil der 4136 anwesenden Zuschauer mitbekam und monierte. Der Unparteiische pfiff während des gesamten Spiels eine sehr kleinliche Zweikampfauslegung beider Mannschaften. Dadurch wurde es nur bei Standards richtig gefährlich. Im Mittelfeld fehlte zu diesem Zeitpunkt einfach ein Spielgestalter. Viele Bälle wurden einfach nur in die gegnerische Hälfte befördert und kamen meist bei Brunnemann an, der sehr gut bewacht wurde. Spielmacher Stoppelkamp musste auf der Tribüne Platz nehmen, da Dotchev „einen Mann für die Defensive brauchte und Stoppelkamp vom Spielertyp kein Joker ist“, so der RWE-Trainer.

Die zweite Hälfte begann ohne den Ex-Bremer Pekrul, der im ersten Durchgang nicht sein ganzes Potenzial aufrief. „Ich war nicht mit ihm zufrieden. Er hat sich wahrscheinlich zu sehr unter Druck gesetzt gegen seinen alten Verein und war vermutlich nicht frei im Kopf.“, meinte der Trainer der Erfurter. Für Pekrul kam Görke ins Spiel, der mehr für das Angriffsspiel tat. In den zweiten 45 Minuten zeigte der FC Rot-Weiß ein anderes Bild. Der Trainer hatte die richtigen Worte gefunden und so sprangen auch mehr Chancen heraus, um in Führung zu gehen. Bei Standardsituationen wurde es immer brandgefährlich im Bremer Strafraum. Eine dieser Situationen nutzte Top-Torjäger Kumbela (60.) zur 1:0-Führung des FC RWE. Der eingewechselte Görke flankte einen Eckball auf Brunnemann, der per Kopf auf Kumbela verlängert. Der Stürmer lässt sich nicht zweimal bitten und haut den Ball mit einem Direktschuss in das Netz von Werder-Keeper Vander. Damit erzielte der Kongolese sein neuntes Saisontor für die Erfurter. Viele Zuschauer glaubten nun an ein ähnlich knappes 1:0 Endergebnis, wie im Hinspiel auf „Platz 11“ in Bremen. Doch man sollte sich nicht zu früh in Sicherheit wiegen. Kurz vor Schluss wurde der SVW nochmal aktiv, setzte den Gastgeber mächtig unter Druck. Erneut führte eine Ecke zum Tor. Rockenbach Da Silva brachte den Eckball rein und Kenny Schmidt (87.) erzielte den 1:1-Ausgleich, mit dem keiner mehr so recht im Steigerwaldstadion gerechnet hätte. Wieder standen die Rot-Weißen zum Ende eines Heimspiels mit fast leeren Händen da, weil man eine Führung nicht bis zum Schlusspfiff retten konnte. Wie Gäste-Trainer Wolter zum Ende meinte, wäre es „ein gerechtes Ergebnis, mit Glück für uns“, wenn man beide Halbzeiten addiere. Der FC Rot-Weiß verharrt weiterhin auf Platz 13 der Regionalliga Nord.



Trainerstimmen

Pavel Dotchev (FC Rot-Weiß Erfurt): "Die erste Halbzeit haben wir etwas verschlafen. Wir haben zu viel mit langen Bällen agiert und uns nicht genug getraut. Wir waren teilweise engagiert, aber das war zu wenig. In der zweiten Hälfte wurde die Taktik besser umgesetzt und wir sind verdient in Führung gegangen. Wir hatten Möglichkeiten, den Sack zuzumachen. Es ist ärgerlich, fünf Minuten vor Schluss das 1:1 zu kriegen. Die Enttäuschung ist groß."

Thomas Wolter (Bremen): "In der ersten Hälfte habe ich leichte Vorteile für uns gesehen. Wir haben nicht viel zugelassen, außer Brunnemanns Kopfball. Bei der Chancenverwertung hätten wir konsequenter sein müssen. In der zweiten Halbzeit hat Erfurt sofort das Blatt in die Hand genommen. Meine Mannschaft war wohl noch in der Kabine. Die Führung war verdient und wir hatten Glück, nicht das 0:2 bekommen zu haben. Mit einem Standard sind wir zum Ausgleich gekommen. Aufgrund beider Halbzeiten war es ein gerechtes, wenn auch glückliches Remis."



Statistik

FC Rot-Weiß Erfurt: Ratajczak - Pekrul (46. Görke), Bertram, Nowak, Heller - Pätz, D. Brückner (64. Hebestreit), Holst, Brunnemann, - Bunjaku, Kumbela

SV Werder Bremen II: Vander - Do. Schmidt, Mohr, Stallbaum, Theuerkauf - Schachten, Bischoff (81. K. Schmidt), Peitz - Löning (69. Rockenbach da Silva), Polenz, K. Schindler (58. Heider)

Tore: 1:0 Kumbela (60.) ; 1:1 K. Schmidt (87.)

Gelbe Karten: Nowak, Brunnemann - Do. Schmidt, Theuerkauf

Schiedsrichter: Otte (Damme)

Zuschauer: 4.136



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