Borussia Dortmund II - FC Rot-Weiß Erfurt 1:1

Chef-Trainer Dotchev hatte während der Woche einiges zu tun, denn er musste dafür sorgen das die Mannschaft nach dem jüngst überzeugenden 6:3-Erfolg gegen Ahlen auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Im Fanlager mussten sich die Fans auch gegenseitig etwas ausbremsen, da einige von ihnen schon vom Aufstieg träumten. Ganz unbegründet ist diese Euphorie allerdings nicht, denn beim Auftaktspiel glänzte Dotchev's Truppe mit Moral, Technik und Siegeswillen. Dieser Auftritt machte richtig Lust auf die doch so wichtige Saison.

Domi Kumbela zeigte an diesem Spieltag auch was er drauf hatte, indem er drei Tore erzielte und zum Spieler des Tages avancierte. Allerdings machte er gegen die Reserve des BVB's in anderer Hinsicht auf sich aufmerksam. Zu Mitte der ersten Halbzeit sah er wegen einer Unsportlichkeit von Schiedsrichter Trautmann die rote Karte. Der Kongolese soll seinem Gegenspieler Hille ins Gesicht gespuckt haben. Vor dem Platzverweis war es ein recht verteiltes Spiel, welches sich in beiden Hälften abspielte.

Die mitgereisten Fans trauten ihren Augen kaum, aber die Rot-Weien, mit einem Mann weniger, hielten erstaunlich gut mit. Als dann auch noch das runde Leder im Kasten von Borussia-Keeper Beer zappelte, war im Gäste-Block des Stadions "Rote Erde" die Hölle los. Vorbereitet wurde der Treffer mit einem Pass von Wolf auf Schnetzler, der dann die Flanke in den Strafraum schlug. Allerdings beförderte kein Erfurter den Ball ins Tor, sondern ein Borusse. Hünemeier (36.) köpfte zur 1:0-Fhrung für die Gäste ins eigene Tor. Nach dem Tor kam es zu keinen nennenswerten Chancen mehr. Bei dem sommerlich warmen Wetter waren beide Mannschaften auch froh, als endlich der Pausenpfiff ertönte.

In der zweiten Halbzeit begannen die Dortmunder nun etwas überlegener und drückten auf den Ausgleich. Während dieser Phase des Spiels merkte man dem BVB auch die numerische Überlegenheit an. Diese wurde dann auch in der 50. Minute durch ein Tor von Grokreutz genutzt. Obwohl die Situation eigentlich schon durch Schnetzler geklärt schien, nutzte der Dortmunder Abwehr-Spieler die Schussgelegenheit und traf freistehend aus gut 20m zum Ausgleich.

Doch RWE war genauso wenig von dem Gegentreffer geschockt, wie von dem Platzverweis. Die Gäste spielten ebenso munter weiter und erarbeiteten sich ihre Möglichkeiten, wie die Borussen. Wolf hatten nach dem 1:1 die beste Chance zur erneuten Führen. Nach einem schnen Solo ging sein Schuss aus 12m knapp daneben. Borussia Dortmund versuchte zwar das Spiel durch seine Überzahl an sich zu reien, aber die RWE-Abwehr stand, im Gegensatz zum ersten Spiel der Saison, sicher und ließ kaum Fehler zu. Als allerdings Senesie (78.) die Führung für die Dortmunder hätten erzielen müssen, als er den Erfurter Keeper Maczkowiak umspielte, stand Abwehrmann Cinaz goldrichtig und rettete in allerletzter Sekunde. Auf der Gegenseite kam es gut 10 Minuten später ebenfalls zu einer Schrecksekunde für die Gastgeber, als der Ball im Tor lag. Nach einer Eingabe von Schnetzler erzielte Jabiri (89.) per Kopf den Treffer. Das Schiedsrichtergespann entschied aber auf Abseits und somit wurde der Treffer nicht gegeben.

Der Erfurter Coach Dotchev gab sich allerdings mit dem Punkt zufrieden, da sein Team trotz Unterzahl eine gute Partie ablieferte. Somit ist seine Mannschaft bis mindestens Mittwoch noch auf Platz 1 in der noch nicht gerade aussagekräftigen Tabelle.

Trainerstimmen

Theo Schneider (BVB II): "Ich habe ein gutes Regionalligaspiel mit viel Engagement und gutem fuballerischem Niveau auf beiden Seiten gesehen. Mein Team hat aggressiv begonnen, da hatten wir zahlreiche Mglichkeiten. Aber im Abschluss hat es gehapert. Nach dem Gegentor war es wichtig, dass wir schnell zum Ausgleich kommen. Das hat geklappt. Dann habe ich von meiner Mannschaft aber eine klare Linie gegen eine kompakte Erfurter Mannschaft vermisst. Zum Schluss wäre das fast nach hinten losgegangen."

Pawel Dotschew (FC Rot-Weiß Erfurt): "Trotz Unterzahl eine Super-Leistung meiner Mannschaft. Wir sind geschlossen aufgetreten, haben gegen ein spielerisch starkes Team eine leidenschaftliche Partie gezeigt. In den 70 Minuten war es nicht leicht, in Unterzahl zu spielen. Kurz vor dem Ende hatten wir noch gute Chancen, mit einem Quäntchen Glück htten wir auch gewinnen können. "

Statistik

Bor. Dortmund II: Beer Hillenbrand, Grokreutz, Hünemeier, Schmelzer (40. ztekin) Omerbegovic (83. Nthe), Eggert (66. Boztepe), Akgn, Hille Njambe, Senesie

FC Rot-Wei Erfurt: Maczkowiak - Schnetzler, Pohl (46. Nowak), Holst, Kohlmann - Peßolat - Wolf (75. Bunjaku), Rockenbach da Silva (63. Cinaz), Brückner - Jabiri, Kumbela

Tore: 0:1 Hünemeier (36. Eigentor); 1:1 Grokreutz (50.)

Verwarnungen: Gelb: Eggert, Hünemeier - Schnetzler
Rot: Kumbela (20. Unsportlichkeit)

Schiedsrichter: Trautmann (Bodenwerder)

Zuschauer: 1.625

Bericht: Andy Mbius, rwe-community.de
Quelle: www.rot-weiss-erfurt.de