Pokal-RWE-FCK

DFB-Pokal FC Rot-Weiß E-furt-1. FC K�lautern 2:4

Höllisches Glück für die "Roten Teufel": In einem packenden Pokalspiel hat Fußball-Regionalligist FC Rot-Weiß Erfurt dem zwei Klassen höher spielenden 1. FC Kaiserslautern alles abverlangt und nach großem Kampf mit 2:4 (1:2) verloren. Erst eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff stellte der Bundesligist die Weichen auf Sieg.




 

Die Thüringer, die in der ersten Runde den Zweitligisten LR Ahlen ausgeschaltet hatten, versteckten sich gegen den Bundesligisten nicht, so dass sich schon in den ersten Minuten ein munteres Pokalspiel entwickelte. Erst setzte Matthias Holst ein erstes Achtungszeichen (2.), dann besaß Tom Bertram eine gute Möglichkeit (4.). Wie gefährlich aber die Pfälzer waren, deutete sich schon nach sechs Minuten an. Halil Altintop, mit zehn Toren mit an der Spitze der Bundesliga-Torschützenliste, löste sich von seinem Abwehrspieler und schoss den Ball nur knapp über das Tor. Die engagierten Erfurter aber ließen sich davon nicht beeindrucken. Mit einer hohen Laufbereitschaft kämpften sie um jeden Ball - von einem Zweiklassen-Unterschied war da nichts zu spüren. So besaß Joseph Mensah die nächste gute Chance, allerdings traf er nur das Außennetz (7.).

Mit einem Doppelschlag aber stellte Kaiserslautern die Weichen auf Sieg. Wie aus heiterem Himmel fiel das 1:0 durch Boubacar Sanogo (25.), als dieser - vom Ex-Erfurter Marco Engelhardt bedient - die Erfurter Abwehr alt aussehen ließ. Nur 120 Sekunden später wurde der Nationalspieler von der Elfenbeinküste von Altintop noch einmal herrlich freigespielt und verwandelte zum 2:0. Aber auch die vermeintliche Vorentscheidung schockte den FC Rot-Weiß nicht. Pavel David, der nach überstandener Knieverletzung erstmals wieder im Team stand, verwandelte einen Freistoß aus 22 Meter direkt ins rechte obere Eck (38.). Glück hatte Erfurt jedoch auf der Gegenseite, als RWE-Schlussmann Dirk Orlishausen nach dem sechsten Eckball des FCK einen Schuss von Marcelo Pletsch blitzschnell abwehrte.

Auch nach dem Wechsel spielte Erfurt frech auf, drängte den Bundesligisten immer wieder in die eigene Hälfte - und wurde für diese Bemühungen schließlich auch belohnt. Als Björn Brunnemann den Ball in den Strafraum schlug und FCK-Schlussmann Thomas Ernst die Kugel nicht festhalten konnte, traf Mensah aus zehn Metern (68.). Kaiserslautern antwortete jedoch auf der Stelle: Erst scheiterte Altintop an Orlishausen, ehe im Nachsetzen Engelhardt den Ball über die Linie bugsierte (70.). Kurz darauf fiel dann die Entscheidung: Altintop umkurvte Erfurts Torwart, traf ins leer Tor (75.) und machte alle Erfurter Träume von der 3. Pokalrunde und den damit verbundenen zusätzlichen Einnahmen zunichte. In der 88. Minute wäre fast noch der fünfte FCK-Treffer gefallen, doch Engelhardt traf nur den Pfosten. Dann war Schluss.



Skandal

Ein Ausraster von Gästetrainer Michael Henke hat die Erfurter Partie gegen K'lautern überschattet. Als einer seiner Spieler gefoult am Boden lag und die Erfurter den Ball nicht sofort ins Aus schossen, beschimpfte der Coach einen RWE-Akteur als "Scheiß-Ossi". In der nach dem Spiel stattfindenden Pressekonferenz wollte sich Henke dafür entschuldigen, doch Erfurts Trainer Pavel Dotchev lehnte empört ab. FCK-Präsident Jäggi versuchte daraufhin die Wogen mit einer Geldspende zu glätten und versprach dem Erfurter Nachwuchs spontan 10.000 Euro. "Wenn er das so gesagt hat, gilt bei uns das Verursacherprinzip und er muss die Strafe zahlen. Wir entschuldigen uns in aller Form bei der Erfurter Klubführung", erklärte Jäggi.

Am Tag danach reagierte der DFB auf den Vorfall und leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Henke ein. Der DFB-Kontrollausschuss forderte den FCK-Coach auf, sich schriftlich umfassend zu der Sache zu äußern.




 

Henke- eben doch nur ein Co-Trainer!

Trainerstimmen

Michael Henke (FCK): "Das war ein aufregendes Spiel. Ich wusste um die Schwere der Aufgabe und wurde bestätigt. Wir haben besonders in der ersten Halbzeit zu wenig aus unseren Chancen gemacht. Trotzdem verdient die Mannschaft ein Kompliment, weil sie nach dem 2:2 weiter gekämpft hat und das Spiel noch gewonnen hat. Ich hoffe, das Spiel gibt uns Auftrieb für die Bundesliga."

Pavel Dotschew (FC Rot-Weiß Erfurt): "Ich bin natürlich etwas enttäuscht. Wir haben uns heute toll verkauft, es war lange Zeit kein Klassenunterschied zu sehen. Die Moral war super und der Ausgleich war völlig verdient. Da hatte ich insgeheim auf einen Sieg gehofft. Jetzt müssen wir das Spiel abhaken und uns ganz auf das Derby in Jena konzentrieren."




 

Staitistik

FC Rot-Weiß Erfurt: Orlishausen - J. Nowak, Bertram, Holst, Six - Brunnemann, Pätz, David, Schnetzler - Mensah, Hebestreit - Trainer: Dotchev

1. FC Kaiserslautern: T. Ernst - Schönheim, T. Riedl, Pletsch, Blank - Nerlinger, Engelhardt - Skela - Halil Altintop, Sanogo, Zandi - Trainer: Henke

Tore: 0:1 Sanogo (25.), 0:2 Sanogo (27.), 1:2 David (38.), 2:2 Mensah (68.), 2:3 Engelhardt (70.), 2:4 Halil Altintop (75.)
Eingewechselt: 74. R. Stark für Bertram, 80. Anicic für Mensah, 83. Kacani für David - 46. Hertzsch für Pletsch, 80. T. Reuter für Zandi, 85. Jancker für Sanogo

Schiedsrichter: Schriever

Zuschauer:
10.379

Gelbe Karten: Brunnemann, Six - Nerlinger, Pletsch, T. Riedl



13.RWE-Chemnitz
14.Jena-RWE