28.RWE-Stuttgart(A.)

FC Rot-Weiß Erfurt - VfB Stuttgart (A.) 2:1

Mit einem Kraftakt hat sich der FC Rot-Weiß im Aufstiegsrennen der Regionalliga zurück gemeldet. Gegen die Amateure des VfB Stuttgart gewannen die Erfurter gestern Abend mit 2:1 (1:0).
An Stuttgart hatte er nur schlechte Erinnerungen. Im Hinspiel, in dem die Erfurter bei den VfB-Amateuren im Oktober 2003 mit 0:3 unterlegen waren, brach sich David Fall den Mittelfuß. Der Verursacher, Mamajev, sah damals zwar die Rote Karte. Der rot-weiße Flügelflitzer schied allerdings mit der komplizierten Verletzung monatelang aus.
Gestern Abend stand er wieder in der Anfangself. Gegenüber dem äFrusterlebnis Pfullendorf (Trainer René Müller) war neben ihm überraschend auch Oliver Glöden in die Startformation gerückt. Dafür saßen Torsten Traub und Maximilian Nicu zunächst nur auf der Bank.




 

Enrico Neitzel traf schon nach 3 Minuten

Mit Fall war der Rot-Weiß-Coach auch zur Viererkette zurückgekehrt. äSicherheit zuerst lautete die Defensive, denn nach fünf Heimspielen ohne Gegentor sollte ädie Null weiter stehen. In den Brennpunkt rückte zunächst jedoch das Tor der Stuttgarter, die zuvor in sechs Partien sieglos geblieben waren. Die erste Ecke durch Klingmann rutschte auf dem regennassen Rasen quer durch den Strafraum. Am langen Eck bedankte sich Enrico Neitzel und spitzelte den Ball über die Linie (3.). Es war der vierte Treffer des Blondschopfes in Folge, nachdem er per Doppelpack gegen Hoffenheim und zuletzt auch beim 1:2 in Pfullendorf getroffen hatte. Die frühe Führung sorgte dafür, dass eine Abtastphase wegfiel. Stuttgart versuchte, sofort zu antworten und bestach mit flüssigen Passagen. Rot-Weiß zog sich zurück, ließ aber Präzision und Entschlossenheit bei Kontern vermissen. Den Schwaben fehlte es dagegen am nötigen Durchsetzungsvermögen im Angriff. Weis wurde nach einem Steilpass von René Twardzik gestoppt (26.). Und Guscinas, immerhin litauischer Nationalspieler, verfehlte das Ziel nur knapp (28.). In dieser Phase standen die Einheimischen zu weit weg von ihren Gegenspielern, ließen die leichtfüßigen VfB-Bubis zwischen den Strafräumen oft ungestört kombinieren und lauerten - viel zu passiv - auf Fehler.
Die von Trainer Müller geforderte äZweikampfstärke, mit der man den Stuttgartern den Schneid abkaufen wollte, konnte nicht umgesetzt werden. Seine Akteure kamen einfach zu selten in die direkten Duelle. Ein entscheidender Zweikampf wurde dann zu Beginn der zweiten Hälfte verloren. Guscinas war in einen Krause-Freistoß gesprintet, hatte mit platziertem Kopfball die vorangegangene 521-minütige Torlosigkeit seines Teams beendet.
Twardzik musste indes zu Hause seinen ersten Gegentreffer nach fast achteinhalb Stunden hinnehmen (51.). Diesen Schock galt es, erst einmal zu verdauen. Durchdachte Spielzüge waren selten. Gefährlich wurde es nur, wenn Branko Okic ins Dribbling kam. Doch verheißungsvolle Chancen gab es erst in der Schlussphase. Aber weder Glöden noch der eingewechselte Müller vermochten, ihre klaren Kopfballmöglichkeiten zu verwerten (71./78.). Doch das wieder mit einer Gesichtsmaske spielende äPhantom schlug im 2. Versuch zu. Einen verunglückten Kopfball Richters drückte er aus Nahdistanz ins Netz und schoss sein Team zumindest über Nacht zurück auf einen Aufstiegsplatz.




 

UNBÄNDIGER JUBEL: Torschütze René Müller (l.) feiert gemeinsam mit Kapitän Rudi Zedi den Erfurter 2:1-Erfolg.

Trainerstimmen

R. Fanz (Stuttgart): "Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen, mussten vor allem das Gegentor gedanklich verkraften. Das gelang uns etwa nach zwanzig Minuten, danach bestimmten wir das Spiel. Bis auf Torwart und einen Stürmer bewegt sich unser Spieleralter zwischen 18 und 23. Das merkt man meinen Spielern an, denn vielen fehlt die Erfahrung."

René Müller (FC Rot-Weiß Erfurt): "Ende gut, alles gut. Nach der Führung gab es für uns ein unerklärliche Durststrecke. Erst nach dem Wechsel fanden wir zu einem vernünftigen Kombinationsspiel und hatten es am Ende in der Hand, noch weitere Treffer zu erzielen. Wir wollten unbedingt einen Sieg und konnten unser Ziel erreichen. Wer glaubt, er könne spielerisch mit den Amateur-Mannschaften von München und Stuttgart mithalten, der befindet sich auf dem Holzweg."



Statistik

Tore: 1:0 Neitzel (3.), 1:1 Guscinas (53.), 2:1 Müller (82.)

FC Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Richter, Laars, Klingmann (87. Traub) - Fall (64. Nicu), Zedi, Glöden - Hopp, Hebestreit, Okic - Neitzel (53. Müller)

VfB Stuttgart (A): Masic - Lechner, Fink, Husterer, Krause - Vujevic, Weis (65. Gomez), Macias, Schuon (80. Caligiuri)- Guscinas, Tuzlak (46. Berger)

Zuschauer: 4.905

Schiedrichter: Sippel (München)




 

"Zorro" - alias René Müller macht den Sieg perfekt!

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