26.RWE-Darmstadt

FC Rot-Weiss-Erfurt-Darmstadt 98 2:1

Pünktlich zum Frühlingsanfang ist der FC Rot-Weiß aus seinem Winterschlaf erwacht. Mit 2:1 gelang den Erfurtern gestern Abend der erste Erfolg nach zuletzt sechs sieglosen Partien in Folge. Sie verbesserten sich damit auf den dritten Platz.
Spiele der Rot-Weißen gegen Darmstadt garantierten in der Vergangenheit vor allem eines: keine Tore. Die letzten drei Begegnungen endeten allesamt 0:0. Befürchtungen auf eine Fortsetzung der tristen Serie hatten sich schon vier Minuten zerstreut, als Sträßer den ersten Treffer unter dem neuen Flutlicht erzielte. Nach scharfer Eingabe von Pätz sprang der Ball nach Pressschlag zwischen dem Schützen und Süss ins Netz.
Mit der Führung im Rücken zogen die Rot-Weißen in der Folge einige verheißungsvolle Angriffe auf, aus denen sich weitere gute Gelegenheiten ergaben. So in der 11. Minute, als der drangvolle Okic nach schönem Solo auf Pätz passte, dessen Flanke der überragende Sträßer mit einem Flugkopfball knapp über den Querbalken abschloss. Nur fünf Minuten später war es dann Okic selbst, dessen Schuss aus 14 Metern für Szenenapplaus sorgte.
Nach dieser stürmischen Anfangsphase beruhigte sich das Geschehen spürbar. Rot-Weiß kontrollierte dennoch Ball und Spiel, weil sich Darmstadt trotz des Rückstandes weit zurückzog.
Wie aus heiterem Himmel fiel dann der Ausgleich. Kurz nach Wiederanpfiff segelte der Ball in den Erfurter Strafraum, Gansauge stieg hoch und lieferte per Kopf eine ungewollte, aber perfekte Vorlage für Maier. Der Gästestürmer bedankte sich mit trockenem Schuss ins lange Eck.
Das ermunterte die Gäste, die einen dritten Stürmer brachten, zu mehr Offensivgeist. Prompt offenbarte die bis dahin kaum geforderte rot-weiße Viererkette Schwächen. Dennoch fand Erfurt die richtige Antwort. Als Okic in den Strafraum passte, übersah Nakas den von hinten heranstürmenden Raspe und traf ihn am Bein. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ziegner sicher zum 2:1, das die Gastgeber mit etwas Glück über die Zeit retteten. Denn zwei Mal noch landete der Ball im Erfurter Tor (62. Da Costa, 75. Maier), zwei Mal verhinderte nur der Abseitspfiff Schlimmeres.
Marco ALLES.




 

Sträßer mit Einsatz

Interview: RWE- Manager Wilfried de Buhr

Inwieweit beeinflussen die gegen null gesunkenen Aufstiegschancen die Planungen für die nächste Regionalliga-Saison?
Wir befinden uns mitten in deren Vorbereitung.

Zehn Verträge laufen aus, unter anderem von Gansauge und Fuchs. Werden Sie verlängert?
Das ist noch nicht entschieden, das werden auch die Verhandlungen zeigen.

Wird es finanzielle Kürzungen geben?
Wir werden sehr streng aufs Geld achten, denn Situationen wie in anderen Vereinen soll es bei uns nicht geben. Wirtschaftlichkeit genießt oberste Priorität.

Auch der Vertrag mit Trainer Feichtenbeiner dauert vorerst nur bis Juni. Wird er in Erfurt bleiben können?
Auch das ist noch unklar, das Präsidium wird in den nächsten vier Wochen eine Entscheidung fällen. Sportliche Gesichtspunkte werden dabei eine ganz wichtige Rolle spielen.

Diese sprechen aber bisher gegen ihn.
Wir hatten uns vom Trainerwechsel auch eine andere Wirkung erhofft. Doch man sollte die Arbeit nicht nur von Zahlen abhängig machen, sondern auch von der Weiterentwicklung der Mannschaft.

Gibt es da Positives?
Die neu eingeführte Viererkette steht gut. Dafür läuft vorn leider wenig zusammen. Das ist für mich nicht nachvollziehbar.

Auch Ihr Verbleib beim FC Rot-Weiß steht bislang nicht fest, obwohl dem Präsidium sehr daran gelegen ist.
Ich muss mich noch mit meiner Familie abstimmen. Die Tendenz geht aber zum Ja, denn mit dem Klub den Aufstieg zu schaffen, bleibt mein Traum.

Freitag 19.30 Uhr steht das nächste Flutlichtspiel an. Wie sollen die Pannen mit den langen Schlangen diesmal vermieden werden?
Die Probleme hat es zweifellos gegeben. Vor allem wegen Fehlern in der Organisation und Kommunikation. Dass wegen eines fehlenden Schlüssels beispielsweise ein Tor nicht geöffnet wurde, dafür habe ich kein Verständnis. Aber das alles ist ausgewertet und wird sich nicht wiederholen.

Dank dem Sportpark Johannesplatz und mit Hilfe der TA ist es zum Kontakt mit einem Prinzen aus der Republik Benin gekommen. Rot-Weiß soll in Erfurt auf die Nationalmannschaft des Afrikastaates treffen. Wann denn?
Das steht noch nicht fest. In Thüringen soll im April ein Konsulat von Benin eröffnet werden. Dadurch sind interessante Verbindungen entstanden, die weiter ausgebaut werden sollen.

Gespräch: Gerald MÜLLER



Statistik

Erfurt: Twardzik - Ziegner, Gansauge, Loose, Mees - Pätz, Raspe, Sträßer - Okic - Hebestreit, Dzihic (76. Szewczuk)

Darmstadt: Rott - Hasa - Nakas (86. Beigang), Mihajlovic - Süss (46. Rüppel), Damm, Leifermann, Sprecakovic (64. Sebastiao), Da Costa - Maier, Lakies.

Schiedsrichter: Maier (München)

Zuschauer: 4.135

Tore: 1:0 Sträßer (4.), 1:1 Maier (46.), 2:1 Ziegner (56./Foulelfmeter).



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