18.Essen-RWE

SC Rot-Weiß Essen - FC Rot-Weiß Erfurt 5:0

Wenigstens einen Punkt wollten die Thüringer aus dem Ruhrgebiet entführen, doch Pavel Dochevs gesamte Taktik war nach weniger als einer Minute vollends durcheinander gewirbelt. Gerade einmal 47 Sekunden waren an der Essener Hafenstraße gespielt, als es zum ersten Mal im RWE-Kasten klingelte.

Aus Erfurter Sicht leider im Falschen – Danko Boskovic traf nach Vorarbeit von Stijn Haeldermans zum 1:0 für die Essener Hausherren.
Pavel David hätte die Führung kurz darauf egalisieren können, doch Essens Keeper Maczowiak konnte den Schuss des Tschechen zur Ecke abwehren und damit seinem Team einen Klasse-Dienst erweisen (3.). „Hätte Pavel David die Möglichkeit genutzt, wäre das Spiel ganz anders ausgegangen.“, meinte Dochev nach dem Spiel. So waren in der Folgezeit Erfurter Chancen nur Mangelware. Obendrein musste noch Björn Brunnemann nach einer reichlichen Viertelstunde verletzungsbedingt vom Platz.

So begannen die Gasgeber ein rot-weißes Feuerwerk abzufackeln, an dem der rot-weiße Gegner wenig Freude hatte. Nach einem Missverständnis in der Erfurter Abwehr war es der kleine Serkan Calik, der keine Mühe hatte zum 2:0 zu versenken (31.). Das Unheil nahm seinen Lauf. Die Westdeutschen dominierten den Gäste jetzt nach Lust und Laune und verpassten RWE eine kalte Dusche. Nur wenige Minuten nach dem 2:0 konnte Wehlage nach Vorarbeit von Boskovic das 3:0 markieren (35.). Kurz darauf spielte ebendieser Boskovic Orlishausen aus und machte den 4:0-Halbzeitstand perfekt (37.). Von diesen drei Toren innerhalb von sieben Minuten konnte sich das junge Dochev-Team bis zum Pausentee nicht mehr erholen.

Nachdem in der Halbzeit der schneebedeckte Rasen im Georg-Melches-Stadion 25 Minuten lang farbige Linien verpasst bekommen hatte, verlor das Spiel an Farbe. Bemben (55.) und zweimal Boskovic (57., 60.) hätten die Führung zwar ausbauen können, doch Orlishausen konnte weiteren Schaden abwenden. Die Laune konnte der Erfurter Schlussmann dem Essener Stürmer jedoch nicht vermiesen. Im Gegenteil: Boskovic versuchte weiter sein Glück – und traf. Nach Gorschlüters schöner Vorlage konnte der 23-Jährige, der zu Saisonbeginn vom SV Wehen aus der Regionalliga Süd nach Essen kam, am langen Pfosten stehend zum 5:0 vollenden (79.). Ein Aufbäumen gegen den an diesem Abend schier übermächtigen Gegner konnten die mitgereisten Thüringer Fans jedoch nicht mehr beobachten, es blieb beim klaren 5:0, denn „in der zweiten Halbzeit hatte sich die Mannschaft schon aufgegeben.“, so Dochev.

Damit kassierte der FC Rot-Weiß die höchste Niederlage in der Fremde und muss nun am kommenden Sonnabend beim Kellerkind aus Köln zum Beginn der Rückrunde unbedingt die Auswärtsschwäche ablegen, um nicht auf einen Abstiegsplatz zu geraten. Doch selbst gegen das Schlusslicht der Nordgruppe muss RWE stärker auftreten, wenn das Team um Kapitän Hebestreit nicht erneut unter die Räder geraten will.



Trainerstimmen

Neuhaus (SC Rot-Weiß Essen): "Das war heute ein stürmischer Abend, wozu meine Mannschaft beigetragen hat. Wir sind ein sehr hohes Tempo gegangen. In der Offensive waren wir sehr gut, haben aber in der Defensive zu viel zugelassen."

Pavel Dotchev (FC Rot-Weiß Erfurt): "Nach der 0:5-Niederlage kann man nicht viel sagen. Heute habe ich nur Essen auf dem Platz gesehen. Wir haben nur kreuz und quer gespielt und viel zu früh das Gegentor bekommen. Nach dem 0:1 hatte es David versäumt, den Ausgleich zu machen. Die Höhe der Niederlage ist verdient."



Statistik

Rot-Weiß Essen: Maczowiak - Thorwart, S.Lorenz, Nikol - Lorenzon - Bemben (69. Oezbek),Wehlage, Gorschlüter (82.Stoppelkamp), Haeldermans - Calik (73. M.Lorenz), Boskovic

FC Rot-Weiß Erfurt: Orlishausen - Nowak, Bertram, Holst, Six - Brunnemann (17. Scherer), Pätz, Schnetzler, Kühne - Hebestreit, David

Tore: 1:0 Boskovic (1.), 2:0 Calik (31.), 3:0 Wehlage (35.), 4:0 Boskovic (38.), 5:0 Boskovic (79.)

Zuschauer: 9.229

Schiedsrichter: Thomas Frank



17.RWE-Wattenscheid
19.Köln-RWE