16.Osnabrück-RWE

VfL Osnabrück - FC Rot-Weiß Erfurt 2:0

„Keinen Angsthasenfußball mehr“ hatte Rot-Weiß-Coach Dochev vor dem Spiel beim heimstarken VfL Osnabrück gefordert. Doch die RWE-Kicker stellten auch im achten Spiel auf des Gegners Platz ihre Auswärtsschwäche unter Beweis.




 

Und so bleibt es bei einem mageren Pünktchen, das die Thüringer auswärts bisher für sich verbuchen konnten. Die neuerliche Pleite reiht sich damit in eine Serie von drei Punktspielen ohne Sieg ein, die dem FC langsam zum Verhängnis werden könnte: Nur noch ein Punkt sind es zu einem Abstiegsplatz. Die Osnabrücker wollten sich für die 1:5-Pleite vom vergangenen Wochenende bei den Werder-Bubis rehabilitieren und legten auch dementsprechend los. Einen Fehlpass von Holst nutzte Joe Enochs, um den von Orlishausen gehüteten RWE-Kasten ins Visier zu nehmen, doch Justus Six konnte die Situation bereinigen (4.). Die Erfurter spielten in dieser Anfangsphase aggressiv und zwangen die Norddeutschen immer wieder zu Pässen auf den ehemaligen Jenenser Keeper Berbig. Mehr als ein harmloser Kopfball des zum ersten Mal von Beginn an aufgelaufenen Kacani kam dabei allerdings nicht heraus (13.). Ganz anders auf der Gegenseite. Einen Freistoß von De Jong konnte Markus Feldhoff zur etwas glücklichen, aber verdienten 1:0-Führung für den VfL einköpfen (15.).

Die Rot-Weißen zeigten sich ob dieser kalten Dusche zunächst nicht beeindruckt. Nach einem schönen Zuspiel von David hatte Alex Schnetzler die Chance zum schnellen Ausgleich, doch Keeper Berbig und Verteidiger Koch waren blitzschnell zur Stelle (21.). Die Lila-Weißen waren da cleverer. Nach einer Ecke von Marcus Wedau fand Schäfer Thomas Reichenberger. Dieser konnte aus Nahdistanz auf 2:0 erhöhen (25.). Es sollte das einzige Mal für den Routinier bleiben, dass er in der Lage war Orlishausen zu bezwingen. Die RWE-Spieler wirkten nun wie zuletzt verunsichert und strahlten lediglich über Standards Gefahr aus. So vergab David aus gut 30 Metern nur knapp (33.). Bis zur Halbzeit passierte allerdings kaum noch etwas, da beide Teams jetzt sehr harmlos agierten.

Der zweite Durchgang begann so, wie der Erste aufgehört hatte, denn zunächst schienen die beiden Teams eine Art Nicht-Angriffs-Pakt geschlossen zu haben. Bezeichnenderweise resultierte die erste Möglichkeit aus einem Freistoß. Alexander Schnetzler verfehlte den Anschlusstreffer aus 20 Metern um Haaresbreite (58.). Die Gastgeber ließen die Landeshauptstädter jetzt kommen, woraus diese aber keinen Vorteil schlagen konnten. Der VfL hätte die Führung durch Reichenberger noch ausbauen können, aber Orlishausen klärte zur Ecke. Nach dieser hatte Enochs die Chance zum 3:0, aber Six klärte auf der Linie (72.). Kurz darauf fand Reichenberger erneut in Orlishausen seinen Meister (77.). Die bis dahin relativ faire Partie artete nun aus. Feldhoff trat Six, während das Spiel unterbrochen war, unnötigerweise in den Allerwertesten und wurde dafür von Schiedsrichter Marc Seemann völlig zu Recht elf Minuten früher als seine Mitspieler duschen geschickt (79.).

Die Gäste konnten die letzten Minuten in Überzahl nicht zum Anschlusstreffer nutzen – im Gegenteil. Erst verlor Feldhoff auch den letzten Teil seines Privatduells mit Schlussmann Orlishausen (84.)., dann wurde Rot-Weiß ebenfalls dezimiert, als sich der eingewechselte Onwuzuruike nach einer Tätlichkeit gegen Schütte und dem Feldverweis durch den souveränen Referee zu Feldhoff gesellen konnte (87.). Dies war auch der Schlusspunkt einer Partie, die zumindest auf Erfurter Seite mehr Fragen als Antworten hinterlässt. Vielleicht tritt die unbedingt nötige Besserung ja im Pokalspiel gegen Jena am kommenden Dienstag (19.00 Uhr) ein, denn da können die Mannen um Kapitän Hebestreit völlig befreit aufspielen. Nach der Niederlage im Derby vor zwei Wochen hat das Team von Trainer Dochev dann nämlich nichts zu verlieren.

Von Fabian Zacharias

Quelle: http://www.rot-weiss-erfurt.de



Trainerstimmen

Claus-Dieter Wollitz (Osnabrück): "In der ersten Hälfte war ich mit dem Spiel meiner Mannschaft zufrieden. Nach der Pause haben wir zu passiv gespielt und versäumt, nach vorne zu spielen. In der 70. Minute hätten wir unsere zwei großen Chancen nutzen müssen. Aber im Endeffekt bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, doch spielerisch gibt es noch einiges zu verbessern."

Pavel Dotchev (FC Rot-Weiß Erfurt): "Osnabrück hat zu Beginn engagiert gespielt und wir haben schließlich durch zwei Standards die Partie verloren. Vom kämpferischen kann ich meinem Team keinen Vorwurf machen, die Einstellung hat gestimmt. Ich hoffe, dass es irgendwann belohnt wird."



Statistik

VfL Osnabrück: Berbig - Koch, De Jong, Heidenreich, Schäfer - Wedau, Enochs, Nouri (81. Schütte), Kügler (88. Menga) - Reichenberger, Feldhoff

FC Rot-Weiß Erfurt: Orlishausen - Nowak, Bertram, Holst, Six (81. da Silva) - Schnetzler, Pätz, Kühne, Kacani - Hebestreit, David (55. Onwuzuruike).

Tore: 1:0 Feldhoff (15.), 2:0 Reichenberger (25.)

Rote Karte: Feldhoff (79., Nachtreten) - Onwuzurike (87., Tätlichkeit)

Schiedsrichter: Seemann (Essen)

Zuschauer: 6.000



15.RWE-Kiel
Pokal-RWE-Jena