13.Wehen-RWE

SV Wehen - FC Rot-Weiß Erfurt 1:6

Nach vier sieglosen Spielen ist der FC Rot-Weiß in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Und wie! Mit einer ausgezeichneten Leistung gewann er beim bisherigen Tabellenzweiten in Wehen mit 6:1.
Der Gala-Auftritt stand am Ende einer turbulenten Woche, die für die Erfurter gestern Morgen mit dem Auslaufen im Steigerwaldstadion endete. Zu der Zeit bereitete sich der eliminierte Thomas Gansauge auf sein Spiel in der 2. Mannschaft in Weimar vor.
Der bisherige Kapitän war, obwohl nicht anwesend, auch in Wehen noch viel diskutiertes Gesprächsthema. Vor dem Anpfiff und nach Ende der Partie, die RWE-Vize-Präsident Bohlen mit "besser geht es nicht" kommentierte. Selbst Wehens Trainer Vasic sprach anerkennend von einer hochverdienten Niederlage gegen eine der "professionellsten Mannschaften".
Was die Rot-Weißen taktisch und fußballerisch in Mittelhessen boten, war vom Feinsten. Nach zögerlichen Anfangsminuten bekamen sie das Geschehen immer besser in den Griff. Nach einem Foul an René Müller verwandelte Branko Okic sicher zur Führung, die nicht zum Nachlassen animierte. Aus der ersten Erfurter Ecke resultierte das 2:0, als René Müller den Ball ins Tor bugsierte.
Kurzzeitig kamen die als Aufstiegsanwärter gehandelten Wehener aber wieder ins Spiel zurück. Das allerdings unter tatkräftiger Gäste-Hilfe. Eine Flanke köpfte Torsten Traub unglücklich ins eigene Tor.
Doch auch diese Szene brachte die Thüringer an diesem Tag nicht aus dem Konzept. Sie wurden von Rudolf Zedi als neuem Kapitän angeführt, was nach Aussage von Trainer Müller keine Ausnahme gewesen sein soll. Der Amtsübernahme durch den Ex-Chemnitzer waren mehre-re Gespräche vorausgegangen, vorrangig mit den älteren Spielern. Zumal Teile der Mannschaft noch am Donnerstag ihren Coach um (Er)Klärung im Fall Gansauge ersucht hatten.




 

Diese muss zufriedenstellend ausgefallen sein, die Rot-Weißen ließen sich in Wehen vom Gegentor überhaupt nicht irritieren. Auch Henri Fuchs, der mit seinem einstigen Mitspieler aus Rostocker Zeiten eng befreundet ist, sprühte vor Tatendrang und war ständig anspielbereit. Vor dem Wechsel konnte er ebenfalls noch über das dritte Tor jubeln. Nach einer Eingabe von Okic stoppte der diesmal aus dem Mittelfeld agierende Ronny Hebestreit den Ball mit der Brust und vollendete gekonnt mit trockenem Schuss.
Nach der Pause dominierte Rot-Weiß noch klarer. Dem Foul an Hebestreit folgte das zweite Elfmetertor von Okic. Und die Erfurter marschierten weiter vorwärts, ohne nachzulassen. Manche Kombinationen wurden selbst durch Wehener Fans "mit Zauberei" beschrieben.
Es schien fast so, als hätten auch sie ihre Freude am Erfurter Wirbel, den Hebestreit mit Kopfball nach Vorarbeit von Traub auch zahlenmäßig weiter belohnte. Den Torreigen beendete schließlich Müller mit einem Heber. Er setzte den Schlusspunkt hinter einer ausgezeichneten Vorstellung der Rot-Weißen, die in zwölf Spielen lediglich erst elf Treffer erzielt hatten.
"Ein Spiel wie aus einem Guss", urteilte denn auch Trainer René Müller, der keine einfachen Tage hinter sich hat. Auch gestern blieb ihm trotz des Zuwachses an Punkten und Toren Ärger nicht erspart. Erstaunt und sauer zeigte er sich darüber, dass eine Bemerkung in der anschließenden Pressekonferenz als Rücktrittsgedanke bewertet wurde. "Bei einer Niederlage hätte ich mein Amt zur Verfügung gestellt", zitierte ihn die Agentur. "Völlig aus dem Zusammenhang gerissen und Quatsch" sei diese Meldung, so der Ex-Nationaltorwart gegenüber TA: "Auch wenn wir verloren hätten, wäre ich weiter Trainer von Rot-Weiß geblieben. Ich habe mir keine Frist gesetzt." Die Worte "entweder gehe ich oder ich ziehe mein Ding durch" seien allein erklärend für sein Vorgehen im Fall Gansauge gewesen, der aber für ihn "nun abgeschlossen ist".



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