10.RWE-Pfullendorf

FC Rot-Weiß Erfurt - SC Pfullendorf 1:2

Rene Müller ist immer für eine Überraschung gut. Gestern Abend zauberte der Rot-Weiß-Trainer mit Tomasz Szewczuk einen Angreifer aus dem Hut, mit dem niemand gerechnet hatte. Doch dem Gegner aus Pfullendorf war es egal. Der verpasste Erfurt beim 1:2 die erste Heimpleite.
Der erstmals in dieser Saison in die Anfangself gerückte Pole sorgte prompt für Aufsehen. Zwei Kopfbälle strichen knapp am Tor vorbei (1./10.). Gemeinsam mit Hebestreit bildete er eine Doppelspitze, die von den hängenden Außen, Okic und Müller, unterstützt wurde. Offensive war Trumpf - und gegen den erwartungsgemäß defensiven Gegner auch nötig.
Weshalb die Pfullendorfer in den vergangenen vier Partien ohne Niederlage und Gegentor geblieben waren, zeigte die erste Halbzeit. Da taten sich die Erfurter schwer gegen die kompakten Gäste. Die Angriffe wirkten zu statisch. Lang geschlagene Bälle (Traub) wurden eine leichte Beute für den Kontrahenten, dessen Konter zwingender waren. Twardzik musste zwei Mal gegen Blessin retten (21./23.) und parierte zudem einen Heber des plötzlich frei vor ihm auftauchenden Stürmers (41.). Das hätte durchaus der Rückstand für das Rot-Weiß-Team sein können, dem besonders Ideen im Spielaufbau (Okic) und bei Standards (Kaiser) fehlten. Lediglich Müllers Dribblings sorgten für Gefahr. Der nach seiner überstandenen Grippe wieder in die Mannschaft gerückte Linksaußen stellte Gegenspieler Ortlieb vor große Probleme. Der früh verwarnte Pfullendorfer hatte Glück, dass der schwache Schiedsrichter Welz bei einer rüden Attacke Gnade vor Recht walten ließ. Kurz darauf reagierte Gäste-Trainer Günter Rommel und nahm den Verteidiger vorsichtshalber vom Feld (38.).




 

Das war das Ende; 1:2

Nach der Pause bedankte sich Szewczuk für das Vertrauen des Trainers. Per Flugkopfball veredelte er eine Flanke des stärker werdenden Okic (48.). Doch die Freude währte nicht lange. Eine Schlafwagen-Einlage der gesamten Erfurter Deckung nutzte Hagg. Zunächst rettete Twardzik mit Klasse-Reflex, beim Nachschuss ließen ihn seine Vorderleute im Stich - 1:1 (57.). Der Ärger darüber sowie einige eigenartige Pfiffe des Unparteiischen schienen die Rot-Weißen zu lähmen. Bis auf Okcis gehaltenen Schuss (85.) passierte nichts.
Pfullendorf machte es besser und stoppte die sechs Spiele währende Erfurter Erfolgsserie zwei Minuten vor Abpfiff. Da bediente Hagg nach einem Konter per Hackentrick den eben eingewechselten Gmünder. Und der traf mit der ersten Ballberührung aus 16 Metern flach ins Eck. Was blieb, war Jubel auf der einen und Ernüchterung auf der anderen Seite. Im fünften Anlauf vermochte es Rot-Weiß nicht, gegen den Klub vom Bodensee zu gewinnen. Und auch Szewczuk konnte sich über sein erstes Regionalliga-Tor nicht mehr freuen.

03.10.2003 Von Marco ALLES




 

Zweikampf zwischen Ortlieb und Szewczuk (Erfurt)

Trainerstimmen

Rommel (Pfullendorf): "Wir fahren sehr zufrieden und glücklich nach Hause. Wir erkämpften drei Punkte - nicht unverdient, aber glücklich. Wir kamen in der zweiten Halbzeit stark unter Druck. Auf der Gegenseite war Okic überragend. Mein Kompliment an die Gastgeber, auch wenn wir unsere Chancen konsequenter nutzten."

Müller (Erfurt):
"Weder in der ersten noch in der zweiten Halbzeit, jeweils zu Beginn, nutzten wir unsere Chancen. Dann ließen wir uns schließlich noch auskontern. Ich haben die Qualität in unserem Spiel vermisst. Wir waren Freiwild. Zudem gab es unterschiedliche Behandlungsweisen durch den Schiedsrichter. Er hätte in der ersten Halbzeit den Gästespieler Ortlieb unbedingt des Feldes verweisen müssen, da er bereits verwarnt worden war."



Statistik

FC Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Zedi, Kaiser (76. Neitzel), Okic, Hebestreit, Szewzuk (76. Fuchs), Traub, Fall, Müller (67. Hopp), Richter, Gansauge (MK)

SC Pfullendorf: Hermanutz - Ortlieb (37. Kehrwecher), Rapp, Konrad, Buck - Deufel, Schnetzler, Hagg, Krause (86. Gmünder) - Backert (78. Fuchs), Blessin

Schiedsrichter:
Tobias Welz - Wiesbaden

Zuschauer:
3.264




 

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