08.RWO-RWE

Rot-Weiß Oberhausen - FC Rot-Weiß Erfurt 1:0

Knapp neun Monate nach dem Zweitliga-Duell trafen sich Oberhausen und Erfurt wieder. Und wie beim 3:4 im Januar waren es erneut die rot-weißen Gäste, die als Verlierer vom Platz schlichen.

Gegenüber dem Duell im Winter stand bei den Gastgebern kein Akteur von damals mehr auf dem Platz. Auf Erfurter Seite waren zumindest noch Schnetzler und David dabei. Hebestreit hatte wegen eines Blutergusses im Oberschenkel auf ein Wiedersehen im Niederrheinstadion verzichten müssen. So bekam Fischer seine erste Chance von Beginn an. Doch auch er konnte der Statistik nicht widersprechen. Das Spiel der heimschwächsten Elf gegen das schlechteste Auswärtsteam der Liga bot trotz optimalen Fußballwetters spielerisch keinen Sonnenschein. Im Gegenteil: Was beide Mannschaften zeigten, hatte mit Regionalliga-Niveau wenig zu tun. Die blau gekleideten Erfurter drückten zwar, doch Chancen waren Fehlanzeige. Dagegen kamen die defensiv eingestellten Oberhausener während des gesamten Spiels nur drei Mal vor das Tor von Ratajczak. Aber das reichte schon, um den entscheidenden Treffer zu erzielen. Und wie in den letzten Erfurter Spielen fiel das Gegentor nach einer Standardsituation. Ersatz-Kapitän Schnetzler verlängerte einen Freistoß von Kutrieb unglücklich auf Schwarz, der auf Danijel Gataric weiterleitete - und dieser schob den Ball ein (21.).Trainer Pavel Dochev war sofort klar: "Das war Abseits." Das Protestieren half jedoch nichts. Erfurt spielte weiter nach vorne, ohne die zündende Idee zu finden. So war auch Fischers Kopfballverlängerung zu David eher ein Zufallsprodukt. Oberhausens Heller foulte ihn rotwürdig, sah allerdings nur Gelb. Den fälligen Freistoß aus 17 Metern setzte Gruev daneben (39.)."Wir spielten zu viele hohe Bälle. Ich hatte mir mehr über Außen gewünscht", meinte Dochev später. Gefruchtet hätte seine Forderung beinahe nach der Halbzeit. Gruev hatte Fischer bedient, dessen Kopfball landete aber an der Latte (47.). Danach fanden die Thüringer kein Mittel gegen die dichte RWO-Abwehr. Onwuzuruike verfehlte das Tor beispielsweise lustlos um zehn Meter (57.). Diese Szene war bezeichnend für das gesamte Spiel des Nigerianers. Dochev ärgerte sich und nahm den Mittelfeldspieler aus der Partie. Für ihn kam Kacani, der als einzige Offensivkraft auf der Ersatzbank saß. Und der Albaner war bemüht, aber glücklos. In der Schlussphase holten die Erfurter die Brechstange heraus, drängten vehement auf das 1:1, erwiesen sich dadurch aber anfällig bei Kontern. So rettete Ratajczak im Eins-Gegen-Eins-Duell gegen Kutrieb (70.). Fast im Gegenzug landete ein Distanzschuss Schnetzlers am Querbalken (72.). Als sich die bis dahin sieglosen Oberhausener selbst dezimierten - Saur trat gegen Fischer nach (82.) -, versuchten die Rot-Weißen noch einmal alles. Aber weder Brunnemanns Kopfball (89.) noch Fischers Versuch, der in den Armen von RWO-Keeper Masuch landete, waren von Erfolg gekrönt. Dochev konnte es nicht verstehen: "Der Mannschaft kann ich kämpferisch keinen Vorwurf machen. Ich bin nur vom Ergebnis enttäuscht." Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) besteht gegen Wuppertal zu Hause die Chance zur Rehabilitation. Ein "Dreier" wäre nach drei sieglosen Spielen dringend nötig, um nicht in die Abstiegszone zu geraten. Voraussetzung ist dafür sicher, bei gegnerischen Standards wach zu sein.



Trainerstimmen

Pavel Dotschev (FC Rot-Weiß Erfurt): "Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten auswärts punkten und haben engagiert begonnen. Nach dem Gegentor haben wir kein Gegenmittel gefunden, zu wenig Druck über außen erzeugt und es zu sehr mit der Brechstange versucht. Das Gegentor fiel wieder nach einem Standard, obwohl wir das unter der Woche trainiert haben. Wir müssen am Mittwoch gegen Wuppertal gewinnen, um uns Luft nach unten zu verschaffen."

Harry Pleß (Oberhausen): "Wir haben an das gute Spiel gegen Bremen angeknüpft und hatten das nötige Glück auf unserer Seite, auch nach dem Tor. Einen bitteren Beigeschmack hinterlässt die Rote Karte gegen Saur, sie verschärft unsere personelle Notlage. Aber die Mannschaft hat Wille gezeigt, sie wächst zusammen. Wir haben wenig Zeit zum Feiern, ich bin mit den Gedanken schon beim Spiel in Emden."



Statistik

Rot-Weiß Oberhausen: Masuch - Ernst, Saur, Heller, Kwiatkowski (66.Mutschler)- Dal. Gataric, Schäper, Kutrieb, Dan. Gataric - Sirin, Schwarz (82.Landers)

FC Rot-Weiß Erfurt: Ratajczak - Schnetzler, Bertram, Holst, Kühne - Brunnemann, Pätz (77.Six), Gruev, Onwuzuruike (56. Kacani)- David, Fischer

Tor: 1:0 Danijel Gataric (20.)

rote Karte: Saur (81./wg. Nachtretens an Fischer)

Zuschauer:
1.889

Schiedrichter:
Rene Kunsleben (Hamm)
Assisitenten: Frederick Assmuth, Michael Bernhardt



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