01.Saarbrücken-RWE

1. FC Saarbrücken - FC Rot-Weiß Erfurt 0:2

In Saarbrücken Punkt 14.58 Uhr begann für die Rot-Weißen das Kapitel Zweite Bundesliga, Punkt 16.46 Uhr hatten sie die ersten Helden. Alexander Schnetzler und Pavel David sorgten mit ihren Toren für den 2:0-Sieg beim 1. FC Saarbrücken, und damit für Platz drei zum Saisonstart.
Vier der zwölf Neuzugänge hatte Trainer Rene? Müller in die Anfangsformation gestellt und im Tor Rene? Twardzik den Vorzug gegenüber Claus Reitmaier gegeben. Eine Maßnahme, die sich später mehr als bezahlt machte. Die Gastgeber fanden zunächst besser ins Spiel, dominierten die Anfangsviertelstunde, bauten dann ab und waren nach gut einer halben Stunde wieder hellwach, nachdem Demai Erfurts Kreuz stehen ließ und freistehend an Twardzik scheiterte (29.). Eine kalte Dusche, die bei 35 Grad im Ludwigspark-Stadion keiner der Rot-Weißen gebraucht hätte.




 

Alexander Schnetzler macht das 1. Bundesliga Tor.

Nur Sekunden nach dieser Szene bewahrte Twardzik seine Mannschaft erneut vor dem Rückstand, als er zunächst einen Kopfball von Hagner (29.) und später auch noch einen 20-Meter-Freistoß von Heeren parierte (36.).
Rot-Weiß war in dieser Phase nur im Mittelfeld gleichwertig, kam aber kaum gefährlich vor das Gastgeber-Tor uns leistete sich auch in der Defensive den einen oder anderen Patzer. Um so überraschender fiel dann quasi mit dem Pausenpfiff doch noch die Führung, als Schnetzler die erste echte Gäste-Chance flach einschoss und damit die Kopfballverlängerung von Koumantarakis verwertete.




 

Ca. 650 RWE-Fans unterstützten die Rot-Weißen in Saarbrücken.

Ganz anders verlief dann die zweite Halbzeit, in der das Müller-Team spielerisch enorm zulegte, ballsicherer als zuvor agierte und einige Konter einleitete. Doch erneut hatten zunächst die Saarländer den besseren Start. Nach Abwehrfehler von Traub scheiterte Stuff an Twardzik (52.), der sich dabei am Schienbein verletzte. Torwartkollege Reitmaier zeigte sich hier als fairer Sportsmann, indem er sofort auf den Tschechen zulief und ihm Mut zusprach: "Bei aller Rivalität verstehen sich beide glänzend. Claus erhält seine Chance im Pokalspiel gegen Frankfurt. So ist es abgesprochen", zeigte sich Rene? Müller später begeistert über seine Torhüter. Nach Twardziks Behandlung vergeigte erneut Stuff die größte Saarbrücker Chance, als er den Ball aus zwei Metern über das leere Tor drosch (59.).




 

Koumantarakis bereitete das 1:0 vor.

Daran zerbrach deren Spiel, während Erfurt um den überragenden Außenverteidiger Bürger immer stärker wurde. Kreuz setzte einen Weitschuss über das Tor (66.) und vergab nur eine Minute später einen Nachschuss, nachdem zuvor Glöden an Sabanov gescheitert war. Der Sieg schien jetzt kaum noch gefährdet, da auch der sehr gute Referee Albrecht aus Kaufbeuren nicht auf die "Elferschwalbe" von Örtülü (78.) hereinfiel und ihm dafür Gelb zeigte.
Fast aufreizend frech spulte Rot-Weiß die Schlussphase herunter und belohnte sich und die 400 mitgereisten Fans mit dem zweiten Tor. Der Ex-Nürnberger David erzielte es kurz vor dem Abpfiff mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 25 m genau in den linken Winkel. Besser konnte Erfurts Kapitel 2. Liga nicht beginnen.




 

Stuff vergab die größte FCS-Chance.

Angemerkt

Der Anfang ist gemacht. Ein sehr guter dazu.
Obwohl es für den Sieg in Saarbrücken auch nur drei Punkte gibt, dürfte er um einiges mehr wert sein. Denn ein Fehlstart löst fast immer Zweifel aus und sorgt für Unruhe. So aber ist die Gewissheit vorhanden, weder in der Verpflichtung der neuen Spieler noch in der langen Vorbereitung falsch gelegen zu haben. Das ist eine wichtige Art von Beruhigung, die nicht nur Trainer und Mannschaft, sondern dem gesamten Club gut tun wird. Die Anspannung und Aufregung im Steigerwaldstadion war in den letzten Tagen jedenfalls spürbar - irgendwie ist die 2. Liga eben doch ein Abenteur mit ungewissem Ausgang.
Der ist auch nach den gestrigen neunzig Minuten nicht sicher vorauszusagen, zumal der erfolgreiche Auftakt verführerisch sein kann. Doch er hat Hoffnungen geweckt, die auch das Umfeld wieder erreichen werden. Mit begeisternder Unterstützung hatten die Zuschauer beim Finale der letzten Saison entscheidenden Anteil am Aufstieg. Ihre Rückendeckung ist eine Klasse höher erst recht gefragt. 20 000 waren es beim letzten Heimspiel in der alten Saison. Die neue Saison sollte ähnlich gut anfangen.
Denn bisher ist erst der Anfang gemacht.




 

Hebe wie immer sehr kopfballstark

Statistik

Tore: 0:1 Schnetzler (45.), 0:2 David (88.)

1.FC Saarbrücken: Sabanov - Demai, Willemin, Adiele, Heeren (64. Tarillon) - Nerbauer, Caruso - Nsaliwa (84. Laping), Hagner, El Idrissi - Stuff (68. Örtülü)

FC Rot-Weiß Erfurt: Twardzik - Fall, Richter, Traub, Bürger - Zedi, Hebestreit - Schnetzler (84. Klinkmann), Kreuz, Glöden - Koumantarakis (70. David)

Schiedsrichter: Albrecht (Kaufbeuren)

Zuschauer: 12.000




 

Pavel David macht den 2. Treffer für Rot-Weiß.

34.Aalen-RWE
02. RWE-RWO