In den achtziger Jahren sollte das Abstiegsgespenst, das in der vergangenen Saison mehrfach Schrecken verbreitet hatte, vertrieben werden. Doch der Start ins neue Spieljahr verlief mehr als ungünstig. Drei Niederlagen in den ersten drei Partien – und Rot-Weiß hielt die „Rote Laterne“ in beiden Händen. Bis zur Siebenten Runde änderte sich am düsteren Bild wenig. Mit 3:11 Punkten (dabei die herbe 1:7-Packung beim BFC) tanzten die Pfeifer-Schützlinge am Rande des Abgrundes. Da konnte selbst der tolle Einstand des erst 17jährigen Karsten Sänger gegen Dresden (0:1) keine rechte Freude aufkommen lassen, als das Nachwuchstalent dem 31jährigen Routinier Riedel einen harten Kampf bot.
Erst die Sensation am 9. Spieltag brachte die Wende. Da entführten die Erfurter beim 2:1 im Thüringenderby beide Zähler aus dem Saaletal und legten eine Woche später noch einmal nach. Im Pokal-Achtelfinale wuchs „Molli“ Benkert über sich hinaus und rettete seinem Team ein 4:3 (0:0/1:1) nach Elfmeterschießen gegen die Jenaer Elf. Während die Hinrunde außer diesen Lichtblicken meist im Schatten lag, gehörte die zweite Halbserie zu den besten, die je eine Erfurter Mannschaft gespielt hat.
Elf Begegnungen blieb die Truppe um den erneut erfolgreichsten Torschützen Jürgen Heun (11) ungeschlagen, so dass sogar der Europapokal in greifbare Nähe gerückt war. Diese Träume zerplatzten jedoch mit der Niederlage des FC Carl Zeiss im EC-Finale der Pokalsieger gegen Dynamo Tblissi. Ein Sieg des Thüringer Nachbarn hätte einen UEFA-Cup-Platz freigemacht, da er als Titelverteidiger im nächsten Jahr auch im Wettbewerb der Pokalgewinner gestartet wäre. Doch diesen Gefallen tat der Thüringer Nachbar dem FC Rot-Weiß nicht, der daraufhin die beiden abschließenden Spiele in Leipzig (1:4) und gegen Vorwärts Frankfurt (1:3) nur noch “dahinplätschern“ ließ.
Trotzdem zeigte sich Trainer Manfred Pfeifer insgesamt zufrieden. „Mit dem siebenten Rang wurde das Minimalziel erreicht. Zusätzlich freute ihn das Fußfassen einiger talentierter Nachwuchsakteure. Neben Sänger machten auch Bernd Nemetschek, Josef Vlay, Andreas Winter und Martin Busse sowie der im Abschlussspiel sein Debüt gebende Torhüter Thomas Michalowski auf sich aufmerksam.
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